72:73 das Resultat, erzielt nach zwei Verlängerungen.

In einem mitreissenden Spiel, das vor allem nach der Pause völlig ausgeglichen verlief und eigentlich keinen Sieger verdient hatte, siegte am Ende äußerst glücklich die Gästemannschaft aus Bamberg.
Jedesmal, wenn Jahn entweder zwei Körbe Vorsprung oder den allerletzten Wurfversuch erkämpft hatte, zog Bamberg den Kopf irgendwie aus der Schlinge. Jedesmal war eine der vier (!) Profispielerinnen zur Stelle, netzte einen (oder zwei) Dreier ein oder setzte einen Monster-Block, um Jahns Siegtreffer zu vereiteln.
Nach etwas verbremster erster Hälfte kamen die Wichote-Schützlinge besser aus der Pause. Anne Delafosse (18 Punkte, drei Assists) ging wie immer voran, die gesamte anwesende Jahn-Jugend von U12 bis U18 feierte die „Breitreiner-Faust“, als die Einheimischen zum ersten Mal in Front lagen.Die 250 Zuschauer waren aus dem Häuschen, prächtige Stimmung an der Weltenburger Str.!
Jahns 17jährige Führungsspielerin Emmy Bessoir konnte sich nach fahrigem Beginn mit 23 Punkten und neun Rebounds immer wieder gut in Szene setzen, allerdings gelang ihr kein einziger von sieben Dreiern. Und – sicher vorentscheidend – weit vor dem Ende musste sie das Feld räumen, weil ihr unglücklich das fünfte Foul unterlief. Hier hätten die Refs etwas mehr Fingerspitzengefühl walten lassen können. Mit ihrem Top-Effektivitätswert von +22 in 40 Einsatzminuten hätte sie helfen können, den Finaleinzug gleich hier und jetzt für Jahn zu sichern.
Bärenstark zeigten sich auch Anna Heise (14 Punkte, darunter drei Dreier, die die Aufholjagd einleiteten) und Christina Schnorr (12 Punkte und legendäre 19 Rebounds!).
Und dann gingen die letzten Versuche der Jahn-Frauen doch immer wieder daneben. Hier ein Korbleger, da ein Freiwurf, dort ein Sprungwurf. Und die Bamberg-Profis erledigten ihre Arbeit zuverlässig. Die Import-Akteurinnen der Gäste standen 64% der Zeit auf dem Feld, erzielten je 57% aller Bamberger Punkte und Rebounds – zur Erinnerung: bei Jahn spielen keine Profis, alle müssen arbeiten gehen und können erst abends trainieren.
Das soll kein Lamento sein – das war ein fantastisches Basketball-Spiel! Gäste-Coach Konstantin Hammerl, völlig geplättet: „Unglaublich!“ Jahns Rüdiger Wichote: „Eine Werbung für den Damen-Basketball. Und am Sonntag geht es sofort in die nächste Runde, das wird klasse!“
Sonntag, 14:00. Showdown in Bamberg: Beiden Teams viel Glück!