75:77 – Aus für Hurricanes gegen Osnabrück

Scheeßel – Von Matthias Freese. Was für ein Fight, was für ein Krimi! Die Zweitliga-Basketballerinnen der Avides Hurricanes haben gestern Abend im Rückspiel des Play-off-Halbfinals den Mitfavoriten Panthers Osnabrück bis an den Rand des Wahnsinns getrieben.
Am Ende wurden sie aber doch noch abgefangen und unterlagen vor mehr als 400 Zuschauern in der Scheeßeler Halle mit 75:77 (44:38). Damit schieden sie vor den Augen des ehemaligen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel aus.
Drei Tage nach seinem Rücktritt als Deutschlands oberster Fußball-Boss war Grindel völlig überraschend der prominenteste Gast in der Halle am Vareler Weg. Der 57-jährige Rotenburger war frühzeitig angereist und hatte in der ersten Reihe der Tribüne einen Platz gefunden. Sein Blick ging während der Partie aber fast häufiger aufs Handy als aufs Spielfeld.
Dort zeigten die Hurricanes über weite Strecken eine überragende Leistung. „Es ist schon schade, dass wir ausgeschieden sind. Aber Osnabrück hat am Ende gegen unsere Zone einfach getroffen“, stellte Kapitänin Pia Mankertz fest. „Ärgerlich“ fand es auch Coach Christian Greve, „aber ich wusste auch, dass sie nochmal mit Dampf kommen werden“. Mehrmals im Spiel hatten sich die Gastgeberinnen einen kleinen Vorsprung verschafft. 
Dann schien es ausgerechnet die ehemalige Hurricanes-Akteurin Kata Takacs zu sein, die Osnabrück mit der ersten Führung zum 25:22 ins Spiel brachte. Doch die Hurricanes hatten die richtige Antwort – allen voran Kama Griffitts, die innerhalb von zwei Minuten drei Dreier verwandelte. Alecia Cooley erhöhte kurz darauf sogar auf 41:31 (17.). Wieder kamen die Panthers heran, gingen durch Brianna Rollerson mit 50:48 in Führung, wieder hatte die BG ’89 die richtige Antwort – 62:52 durch Mirja Beckmann (29.).
Im letzten Viertel zeigte Coach Greve besonderen Mut. Er ließ bis zur 36. beziehungsweise 37. Minute seine Amerikanerinnen Griffitts und Cooley auf der Bank, „um ihnen nochmal Energie zu geben. Die Formation, die auf dem Feld war, hat es fantastisch gemacht und wir lagen in der Zeit lange auch deutlich vorne“, verwies Greve auf die 67:58-Führung durch Mankertz (35.). 
Dann jedoch hatte Osnabrück mehr zuzusetzen und zog durch Jenny Strozyk auf 68:67 vorbei (37.). Andrea Baden konterte 115 Sekunden vor Schluss noch einmal mit einem Dreier zum 71:70 für die Hurricanes. Griffitts gelang von der Freiwurflinie bei noch 27 zu spielenden Sekunden das 75:75. Doch am Ende spielte Osnabrück den letzten Angriff ruhig und clever aus und kam durch Melina Knopp vier Sekunden vor Schluss zu den entscheidenden Punkten.
(Rotenburger Kreiszeitung)