Angels wollen im Spitzenquartett bleiben

von Katja Gerstmeyr

Es wartet eine Wundertüte auf die XCYDE Angels. Auch wenn der BC pharmaserv Marburg schon zum Grundinventar der DBBL gehört, so weiß man dieses Jahr doch nicht recht, womit man rechnen kann. Zu viele Änderungen gab es im Kader der Hessen – doch davon später mehr. Ebenfalls ein altbekannter ist auch Nationaltrainer Patrick Unger, der schon jahrelang für den BC an der Seitenlinie steht und so einige Erfolge mit dem Verein feiern konnte. Ab der kommenden Saison wird man den sympathischen Coach auch im Ries vermissen. Denn, wie Anfang Januar verkündet wurde, wird er seinen 2020 endenden Vertrag nicht verlängern.

So siegreich er in den letzten Jahren mit seinen Dolphins war, so durchwachsen läuft diese Saison. Daran trägt allerdings keineswegs Trainer Unger die Schuld, sondern vielmehr die widrigen Umstände, mit denen Marburg schon seit Oktober zu kämpfen hat. Dabei hatten die Delphine, nachdem sie die Niederlage gegen die Angels beim Season Opening verdaut hatten, gut begonnen. Drei souveräne Siege konnten die Marburgerinnen aus den ersten vier Spielen mitnehmen. Dann jedoch folgte eine sehr lange Flaute, die erst im Januar in Halle gebrochen werden konnte. Nicht überraschend also, dass die Hessen derzeit nur auf dem neunten Tabellenrang liegen. Und zu allem Überfluss wurden sie in einem denkbar knappen Spiel von Wasserburg aus dem Pokal befördert.

Über die personelle Situation des BC könnte man wie bereits angedeutet einen ganzen Roman schreiben. Den Titel der glücklosesten Mannschaft kann man den Marburgerinnen guten Gewissens jetzt schon überreichen, denn die Verletzungshistorie der Saison würde problemlos mehrere Seiten füllen. Im Moment ist die Lage hinsichtlich einsatzbereiter Spielerinnen jedoch wieder einigermaßen entspannt. Im Dezember kehrte Katlyn Yohn an die Lahn zurück, wo sie bereits vier Spielzeiten im Einsatz war. Die zweite Neuverpflichtung, die im Januar verkündet wurde, muss sich hingegen erst in Marburg eingewöhnen. Erst Anfang des Jahres ist die 1,90 große Centerin Maryna Ivashchanka aus ihrer Heimat Minsk angereist. Zuvor war sie in der ersten türkischen Liga aktiv und bringt eine Menge Erfahrung mit. Allerdings zwingt die Verpflichtung einer Nicht-EU-Spielerin Coach Unger zu ungewünschten Entscheidungen: nur drei seiner vier „A-Ausländer“ dürfen pro Spiel eingesetzt werden, also muss Unger eine aus dem Quartett Ivashchanka, Yohn, Baker und White aussortieren.

Verzichten müssen die Dolphins auch auf Mali Sola, die sich in Halle schon zum zweiten Mal einen Bänderriss zuzog. Weiterhin nicht einsatzfähig sind die Langzeitverletzten Marie Bertholdt, Kim Winterhoff sowie Alexandria Kiss-Rusk. Auch wenn mit letzterer eine der Leistungsträgerinnen wegfällt, die den Angels die meisten Schwierigkeiten bereitet hat, gilt es sich nun auf andere Akteurinnen zu konzentrieren. Die Nördlingerin Johanna Klug ist mittlerweile ein sehr wichtiger Bestandteil des Marburger Teams und wird sicherlich alles geben, um dem BC zum nächsten Sieg zu verhelfen.

Doch auch die XCYDE Angels haben da noch ein Wörtchen mitzureden. Ziel ist es wie immer sich ganz auf die eigenen Stärken zu konzentrieren und sich nicht vom Publikum der Gäste beeindrucken zu lassen. Coach Imreh kann durchaus auf die zuletzt gezeigten Leistungen aufbauen. Auch die Viertel zwei bis vier beim Tabellenführer in Keltern waren ordentlich. Mit einer konzentrierten Leistung sollte es auch gelingen den Sieg vom ersten Spieltag zu wiederholen und sich weiterhin auf den ersten vier Tabellenplätzen zu behaupten, ein Anblick, an den sich die Angels-Fans durchaus gewöhnen könnten. Start der Partie ist am Samstagabend um 19 Uhr.