Auf der Suche nach dem Teamgeist

Zeit ist bei den Rutronik Stars Keltern ein knappes Gut. Am 1. September, also vor nicht ganz drei Wochen, sind die Bundesliga-Baskteballerinnen in die Vorbereitung eingestiegen. Am Samstag beginnt die neue Erstligasaison mit dem Season Opening in Hannover, bei dem Keltern auf Saarlouis trifft.

Viele sind vom Kader der vergangenen Saison nicht übrig. Mit Jasmin Thoma, Milica Deura undMarina Markovic sind nur drei Spielerinnen in Keltern geblieben. Zehn Neuzugänge sind gekommen. Darunter befinden sich aber auch einige Rückkehrerinnen. So haben Amber Orrange, Emmanuella Mayombo und Mailis Pokk in der Vergangenheit schon einmal das Trikot der Rutronik Stars getragen.

Eine deutsche Spielerin haben die Sterne in dieser Saison nicht in ihrem Kader. Diese seien nicht so leicht zu bekommen, erklärt Trainer Christian Hergenröther. Es gebe in Deutschland Studentinnen und leistungsorientierte Athletinnen. „Diejenigen, die sich auf Basketball fokussieren, spielen meistens im Ausland, weil dort auch bessere Gehälter gezahlt werden können“, so Kelterns Trainer. Die Studentinnen kämen hingegen nicht in Frage. „Bei uns ist es so, dass wir uns über Leistung definieren und auch international spielen. Wenn du dann Dienstag, Mittwoch, Donnerstag im EuroCup unterwegs bist, ist das natürlich nicht der Idealzustand für eine Vollzeitstudentin“, so Hergenröther. Mit der Vorbereitung ist der Sterne-Coach zufrieden. Die Gruppe habe ganz gut zusammengefunden, sagt Hergenröther. Der Bundesliga-Coach weiß aber auch, dass die Vorbereitungszeit eigentlich zu kurz war. „Wir sind noch nicht ready“, meint Hergenröther. Mit dem neuen Team brauche man jetzt einfach Zeit, um sich menschlich und sportlich zusammenzufinden, so der 33-Jährige.

Selbstbewusst ins erste Spiel

Ready oder nicht, am Samstag beginnt die neue Saison und in dieser will das Team aus Keltern wieder vorne mitspielen. „Wie gut wir sind oder wo wir genau stehen werden, das müssen wir jetzt herausfinden“, meint Hergenröther. Schon im vergangenen Jahr sei die Situation ähnlich gewesen und man sei trotzdem bis ins Finale gekommen, blickt Kelterns Coach zurück. Im Finale unterlagen die Sterne in der Saison 2018/2019 dem TC Herne mit 2:3-Siegen. Die TV Saarlouis Royals sind am Samstag beim Season Opening der Auftaktgegner der Rutronik Stars. Auch wenn das Team aus dem Saarland rund einen Monat früher in die Vorbereitungen eingesteigen ist, sieht Hergenröther seine Truppe nicht benachteiligt. „Dafür haben wir hoffentlich mehr individuelles Talent im Team“, sagt der Bundesligatrainer, der klarstellt: „Für uns zählt nur der Sieg.“

Bei der Saisoneröffnung spielen alle Mannschaften in Hannover. Kelterns Coach möchte daher am Wochenende die Gelegenheit nutzen und sich auch weitere Gegner anzuschauen. Denn abgesehen von Heidelberg, Marburg und Freiburg, gegen die die Sterne Testspiele bestritten haben, sind die anderen neun Teams für Hergenröther schwer einzuschätzen.

Dennoch hat er schon eine Vermutung, wer oben mitmischen könnte. Zu seinen Favoriten zählt der Titelverteidiger TC Herne, aber auch den BC Pharmaserv Marburg sowie den TSV 1880 Wasserburg hat er auf der Liste. „Ansonsten ist es, meine ich, sehr ausgeglichen“, meint Hergenröther.

Tanz auf drei Hochzeiten

Die Sterne treten auch in dieser Saison erneut im Pokal und im Eurocup an. Auf europäischer Ebene geht es am 17. Oktober mit dem ersten Gruppenspiel los. Gegner ist der Bundesliga-Konkurrent TC Herne.

Außerdem trifft Keltern im EuroCup noch auf KSC Szekszard (Ungarn) und BBC Sint-Katelijne-Waver (Belgien). „Wir wollen auch da versuchen, gute Spiel zu haben und wenn wir können, auch in die nächste Runde einziehen. Das wird schwer“, sagt Hergenröther.

Deutlich leichter scheint da die erste Aufgabe im deutschen Pokal. Am 25. September geht es zum Regionalligisten MTV Stuttgart. „Die müssen wir natürlich schlagen“, so Hergenröther. Gerne würde er es mit den Sternen wieder unter die besten vier schaffen.

Autor: Anna Wittmershaus (Pforzheimer Zeitung: 19.09.2019)

  • 1. BundesligaEisvögel USC Freiburg
    Da lang!