Aufholjagd nicht belohnt – SNP BasCats 76:82 in Osnabrück

Es ist wie verhext. Trotz einer tollen Aufholjagd und einer kämpferisch guten Leistung verloren die SNP BasCats USC Heidelberg das Aufsteigerduell bei den GiroLive Panthers Osnabrück mit 76:82. Die Lage im Abstiegskampf bleibt damit prekär. Zum Glück verloren alle Teams der unteren Tabellenhälfte. Vor dem letzten Hinrundenspiel am kommenden Samstag bei den Eisvögeln Freiburg liegen die Heidelbergerinnen weiterhin auf dem vorletzten Platz.

Ohne den erkrankten Trainer Dennis Czygan mussten die SNP BasCats in Osnabrück antreten, die Co-Trainer Chris Baum und Serena Benavente übernahmen das Coaching. Sie mussten mit ansehen, wie ihr Team den Start wieder einmal verschlief. Jongeling, Rollerson und Takacs sorgten für eine 7:0-Führung von Osnabrück, ehe Pele Gianotti nach knapp drei Minuten per Dreier die ersten Punkte erzielte. Danach waren die SNP BasCats drin in der Partie. Rachel Arthur per Dreier und Olivia Nash mit fünf Freiwürfen in Folge sowie einen Korb nach Offensivrebound brachten die Gäste mit 15:14 in Führung. Die kleinliche Spielführung der Schiedsrichter führte zu zahlreichen Fehlern sowie technischen Fouls. Spiel entscheidend waren sie zwar nicht, doch 26 Freiwürfe für Osnabrück und lediglich neun für Heidelberg sind schon sehr ungewöhnlich.

Es blieb die einzige Führung, denn die BasCats zeigten wieder ihre Schwäche, nach einem Vorsprung mal etwas ruhiger zu spielen. Die Ballverluste hielten sich jedoch noch in Grenzen. Nach dreieinhalb Minuten des zweiten Viertels zog Osnabrück erstmals mit neun Punkten weg, weil es viel ausgeglichener traf. Die starke Britta Daub (elf Punkte, sieben Vorlagen, vier Ballgewinne) hielt ihr Team jedoch im Spiel und so waren es zur Halbzeit nur vier Punkte Rückstand. Daub und die bärenstarke U19-Nationalspielerin Jenny Strozyk auf Osnabrücker Seite lieferten sich ein tolles Duell auf der Aufbauposition.

Der Start in die zweite Halbzeit misslang dann völlig. Center Victoria Harris vergab in kürzester Zeit zwei Würfe, machte einen Schrittfehler und leistete sich offensiv ihr viertes Foul. Die Amerikanerin hatte einen schwarzen Tag erwischt und machte in 19 Minuten Spielzeit nur vier Punkte und fünf Rebounds.  Auch Rachel Arthur und Olivia Nash bekamen zunehmend Foulprobleme. Ein 19:4-Lauf zum 61:42 schien die Vorentscheidung zu sein. Vergebene Korbleger, ein Rückpass in die eigene Hälfte, Dribbeln auf den Fuß und unnötige Fouls kennzeichneten diese Phase bei den SNP BasCats.

Doch kämpfen können die BasCats. Pele Gianotti war kaum zu stoppen, beendete das dritte Viertel mit einem Dreier und ließ in den ersten drei Minuten des letzten Abschnitts zwei weitere folgen. Nach sieben Punkten in der ersten Halbzeit hatte sie am Ende 20 auf ihrem Konto. Ihr gelang ebenso ein Double-Double (20 Punkte/11 Rebounds wie Olivia Nash (22/11). Osnabrück führte lediglich noch mit sechs Punkten und nach Distanztreffern von Nash und Daub gar nur noch mit drei. Beim 75:72 für die Niedersachsen waren noch zweieinhalb Minuten zu spielen. Letztlich erwies sich Osnabrück als cleverer und glücklicher. Takacs verwandelte einen Distanztreffer, während Daub und Nash ihre Dreier verwarfen. Nach einem Korb von Michala Palenickova holten sich die Gäste erneut den Ball, den Daub jedoch verlor, so dass erneut Takacs im Gegenstoß das entscheidende 80:74 machte.

Stenogramm: 7:0 (2.), 11:8 (4.), 14:15 (5.), 21:16 (10.), 30:21 (13.), 36:26 (15.), 40:36 (Halbzeit), 51:38 (24.), 61:42 (28., 63:51 (30.), 69:64 (33.), 75:66 (36.), 75:72 (37.), 82:76.

Punkte GiroLive Panthers: Carter 20/2, Strozyk 14, Rollerson 12, Takacs 11/1, Eichmeyer 8, Knopp 5/1, Dölle 5/1, McWilliams 4, Jongeling 3.

Punkte SNP BasCats: Nash 22/1, Gianotti 20/4, Daub 11/1, Arthur 8/2, Palenickova 6/1, Harris 4, van Veen 3, Meusel 2, Zipser 3.

Rebounds: 36:43 (Osnabrück/SNP BasCats).

Wurfquote aus dem Feld: 52:42%

Dreierquote: 32:37% (6/19:10/27)

Freiwurfquote: 69:89%

Ballverluste: 17:24

Stimmen zum Spiel:

Co-Trainer Chris Baum: „Das dritte Viertel war entscheidend, wo wir etwas chaotisch in der Offense gearbeitet haben. Dieser Lauf hat uns zu sehr wehgetan. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie es kann. Manchmal haben wir zu wenig Energie, das muss sich ändern. 24 Ballverluste sind auch zu viel. Auf die Linie der Schiedsrichter konnte und musste man sich einstellen. Victoria Harris hatte früh Foulprobleme, ihre Fähigkeiten brauchen wir natürlich. Sie kann defensiv sicherlich mehr. Britta Daub hat ihre gute Entwicklung bestätigt, sie wird immer mehr zu einer richtig guten Erstliga-Aufbauspielerin. Olivia Nash hat einen sehr guten Job gemacht und Rollerson gut verteidigt. Mir hat es riesen Spaß gemacht, mit Serena dieses Spiel gemeinsam zu coachen.“

Janiek van Veen: „Ich finde, wir sind gut vorbereitet und mit viel Energie ins Spiel gestartet. Wir wussten, was gegen Osnabrück zu tun ist. Leider haben wir das nicht immer gezeigt, haben Fehler gemacht, wo denen sie profitiert haben. Wir haben uns einige Male zurück gekämpft, aber wir hatten zu viele schwache Phasen. Es wird uns definitiv helfen, wenn wir uns darauf fokussieren, während eines Spiels konstanter zu bleiben. Wir wissen, woran wir diese Woche arbeiten müssen.“

Britta Daub: „Das war heute eine sehr bittere Niederlage. Nach so einer Aufholjagd zu verlieren, tut besonders wehr, gerade weil wir im vierten Viertel richtig guten Basketball gespielt haben. Heute hat nicht viel gefehlt, und das stimmt mich sehr zuversichtlich, dass wir bis zur Weihnachtspause noch mindestens zwei Siege holen können.“

Michael Rappe