Außergewöhnlich großartig

Am 18.01.2020 kam es in der Fraport Arena, Heimat der FRAPORT SKYLINERS zu einem Event der besonderen Art. Vor dem easyCredit Basketball Bundesliga Spiel zwischen den FRAPORT SKYLINERS und der EWE Baskets Oldenburg kam es zum Showtime für die 2.DBBL. Das Spiel der SG Weiterstadt gegen TSV Towers Speyer-Schifferstadt wurde um 14:00 Uhr angepfiffen, die Männer begannen um 18:00 Uhr. Sahen vier- fünfhundert Menschen das Spiel der Damen, durften sich die Männer um ein fast ausverkauftes Haus von 4950 Zuschauern freuen.

Mehr Öffentlichkeit war bis dato nicht denkbar, werden doch die Spiele der 2.DBBL in kleinen Schulsporthallen ausgetragen. Mehr Öffentlichkeit ist zukünftig wünschenswert und hoffentlich macht die Kooperation zwischen der SG Weiterstadt und den Fraport Skyliners Schule und der Frauenbasketball erfährt die Aufmerksamkeit, die Ihm zusteht.

Für beide Teams eine überwältigende Atmosphäre, Gänsehautgefühl pur. Alles ist um vielfaches Größer als gewohnt, lauter als zuvor erlebt und mehr Augenpaare haften an alle Aktionen, die die Spielerinnen auf dem Paket darboten. Natürlich war die Arena zum Anpfiff um 14:00 nicht randvoll, aber die Anwesenden, der überwiegende Teil auf Seiten der Weiterstädter, baute eine Kulisse, die für den überwiegenden Teil der Damen neu war.

Wer bei so vielen Superlativen die Hoffnung hatte, nun ein Spiel zu erleben, was durch Brillanz, Geschicklichkeit, Tempo und vielen Körben alle Zuschauer euphorisiert, der hatte die Nervosität, die naturgemäß bei einem solchen Event Kopf und Glieder erfasst, nicht auf dem Zettel. Entsprechend agierten die Akteurinnen und der Spielfluss wurde oftmals durch Fouls und Ballverlust gehemmt und es entwickelte sich in den ersten Minuten eine hitzige Intensität, in der die SG das glücklichere Händchen hatten eine beachtliche zweier Quote. Die Towers konnten unterm Brett nicht überzeugen, die zweier Würfen nicht erwähnenswert, von verbuchten dreier keine Spur und so nahm das Spiel seinen Lauf und die Weiterstädter sicherten sich das erste Viertel mit 15:9.

Die Weiterstädter machten da weiter wo sie aufgehört hatten. Sie trafen und die Towers kämpften, wovon sie keinen Nutzen zogen. Erst als der Gastgeber mit 24:15 davon gezogen waren, das Wurfglück sie zu verlassen schien, trafen die Towers ihre Zweier und Freiwürfe bis die Kanadierin Kaylee Kilpatrick die Zone der Towers aufmischte und ihre Zweier zielsicher im Korb der Gäste unterbrachte. Immerhin schmolz der Vorsprung von 6 auf 4 Körbe und beide Mannschaften gingen beim Stand von 32:28 in die Pause.

Für einige Zuschauer aus Speyer, insgesamt 45-55 reisten an, die das erste Mal ein easyCredit Basketball Bundesliga Spiel erlebten, erschienen die Rituale des Gastgebers ein wenig befremdlich. So forderte der Moderator der SG das Weiterstädter Publikum auf, sich von den Stühlen zu erheben und solange stehen zu bleiben, bis der erste Korb fällt. Die Fans der Towers hingegen ließen das nicht unbeantwortet. Die „Einlaufkinder“ schrien so laut, das den Eltern die Ohren klingelten, die wieder stimmten mit ihren kräftigen Baritonstimmen in den Siegesgesang ein bis Kilpatrick mit einem Zweier unterm Korb die Stimmung zum Kippen brachte. Jetzt erst Recht, dachten wohl die Kinder, ebenso die Eltern, schieren, was die Lungen hergaben und eine beeindruckende Aufholjagd begann. Zwischenzeitlich stand es 41:41 und die Hoffnung nach dem zweiten Sieg in dieser Saison keimte für einen Moment auf, bis die 17 jährige Malin Beuck den Towers einen Dämpfer verpasste.

Mit einem Punkt Vorsprung für die SG begann das letzte Viertel. 52 Sekunden sind gespielt, Ashley Gray macht unterm Korb einen Zweier und zieht das Foul, geht an die Freiwurflinie und trifft. Die erstmalige Führung hielt 12 Sekunden und nun begann all das, was die Weiterstädterinnen richtig gemacht haben, was eigentlich die Towers hätten tun sollen. Sie waren einfach cleverer, brachten mehr Intensität ins Spiel und wurden letztendlich durch ihre Kraftanstrengung belohnt. Die Towers waren zum Ende hin zu eigennützig unterwegs, verloren aus Mannschaftsspiel aus den Augen, eine geballte Faust, nach einem gelungenen Dreier von Neele Steinort, schnellte gegen den Himmel, aber auch das half nichts.

Mit Kaylee Kilpatrick (23 Punkte/10 Rebounds), Schlüsselspielerin der SG, waren die Weiterstädter an diesem Tag nicht zu schlagen. Trotzt Niederlage der Towers, war es erfreulich zu sehen, das sie die Intensität des Spiels aufgenommen haben und eine klare Leistungssteigerung im Vergleich zum letzten Spiel gezeigten, was Hoffnung für die nächsten Spiele macht.

Ein Reisendunking geht an die Skyliners und Weiterstädter, die das MegaEvent möglich gemacht haben. Selten hat man in so glückliche Kinderaugen gesehen, die nach einem wunderbaren Basketballtag mit einem großartigen Sport müde ins Bett gefallen sind und sicherlich davon geträumt haben, irgendwann mal auch im Rampenlicht des Basketball zu stehen.

Für Towers spielten: Ashley Gray (16 Punkte/15Rebounds), Annika Holzschuh (14/5), Neele Steinort (6/3), Bianca Helmig (6/7), Philippa Faul (4/9), Wilhelm Wiebke, Akele Tasnimm und Yasminn und Smilla Bürklin