Das Beste kommt zum Schluss


Foto: Guido Wietheuper

Die GiroLive-Panthers Osnabrück sind wieder erstklassig! Nach zwei bis in die Schlusssekunden spannenden Partien (74:79; 83:78) gegen die Bergischen Löwen hat das Team von Mario Zurkowski und Sasa Cuic im entscheidenden dritten Spiel eine fabelhafte Leistung gezeigt und sich auch in der Höhe verdient mit 87:57 (49:24) durchgesetzt. 800 OSC-Fans in der Halle A feierten Tonia Dölle & Co. bereits vor dem vierten Viertel mit Standing Ovations.

Zwei Tage nach dem Krimi in Bergisch Gladbach (83:78) mussten die Panthers erneut auf die erkrankte Melina Knopp verzichten, Milica Milosev und Tessa Strompen sind bereits seit Wochen zum Zuschauen gezwungen. Bis zum 4:6 (4. Minute) hatten die Gäste leichte Vorteile. Ein Dreier von Jenny Strozyk war eine Art Initialzündung, das 16:8 (7.) ein Schritt in die richtige Richtung. Durch drei Treffer aus der Distanz stellten die Löwen den Anschluss wieder her (19:17; 9.). Doch mit sechs ihrer 13 Punkte im ersten Viertel führte die 19-jährige Strozyk die Panthers zu einer 27:17-Führung (10.). Brianna Rollerson hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Rebounds eingesammelt – davon acht am offensiven Brett.

Im zweiten Viertel erzielte Liga-Topscorerin Kristina Puthoff-King ihre ersten Zähler (30:19; 12.). Kurz danach stibitzte Kata Takács ihr den Ball und vollendete zum 32:19, Tonia Dölle legte zum 34:19 nach und zwang Löwen-Coach Jermaine Barnes zu einer Auszeit (13.). Der erste Panthers-Angriff danach war sinnbildlich für die mannschaftliche Geschlossenheit: Takács brachte den Ball auf der rechten Seite nach vorne, gab an Annemarie Potratz ab. Die Aufbauspielerin steckte im Pick and Roll auf die abrollende Rowie Jongeling durch, die den Ball nochmal raus auf den linken Flügel zu Tonia Dölle spielte. Per Extrapass kam der Ball in die Ecke zu Sarah Olson, die den Dreier zum 37:19 einnetzte (14.). Ein weiterer Treffer aus der Distanz sorgte dafür, dass Osnabrück doppelt so viele Punkte hatte (42:21) und Barnes die nächste Auszeit beantragte (17.). Bis zur Pause wuchs der Vorsprung auf 25 Zähler an (49:24). Acht der 15 Versuche von der Dreierlinie fanden ihr Ziel, allein Olson war fünfmal erfolgreich.

Im dritten Viertel dauerte es mehr als drei Minuten, ehe Takács die ersten Zähler für die Panthers erzielte (52:29). Da beide Seiten einige gute Abschlüsse ungenutzt ließen, tat sich nur wenig am Spielstand (52:33; 26.). Anschließend baute der Vize-Pokalsieger die Führung kontinuierlich aus, Takács schloss einen Drive mit Ablauf der Shotclock zum 65:35 ab (29.). Die Halle war auch bei diesem Spielstand noch so laut, als würde der nächste Angriff über Sieg oder Niederlage entscheiden. Zur Viertelpause (67:35) stand ein Großteil der Zuschauer auf und applaudierte den Spielerinnen des Osnabrücker SC.

Die Anfangsphase des Schlussabschnitts gehörte Emma Eichmeyer: Die 19-Jährige erzielte in fünf Minuten acht ihrer insgesamt 13 Punkte an diesem Tag (77:40). Als Olson ihren sechsten Dreier einnetzte, hatte Osnabrück wieder doppelt so viele Punkte wie die Gäste (80:40). Jetzt gelang auch den Löwen ein kleiner Lauf zum 80:48 (37.). In den letzten Minuten gab Zurkowski jeder Spielerin noch Zeit auf dem Feld, Julia Dzeko verbuchte die letzten Panthers-Punkte in der 2. DBBL 2018/2019.

Nach der offiziellen Siegerehrung ergriff Mario Zurkowski das Mikrofon. An die Fans gerichtet sagte er: „Danke, dass ihr diesen besonderen Moment mit uns verbringt. Das sind die tollsten Mädchen der Welt! Wir haben drei Jahre auf diesen Moment hingearbeitet. Die Familien mussten oft auf die Mädels verzichten, weil sie in der Halle waren. Wir haben so viele Rückschläge erlebt, auch jetzt in der Finalserie mit den Erkrankungen und Verletzungen. Ihr habt uns in jedem Moment die Energie gegeben, um solche Leistungen abzurufen. Ich bin ein Junge aus dem Pott, aber mittlerweile fühle ich mich als Osnabrücker. Ganz besonders möchte ich mich bei meinen Kapitäninnen bedanken. Melli und Kata haben das Team wie Kleber zusammengehalten. Ihr seid die besten, die ich mir dafür wünschen kann.“

Auch Melli Knopp, die krankheitsbedingt die Spiele 2 und 3 aussetzen musste, wandte sich an die Fans: „Ich möchte mich im Namen der Mannschaft bei allen bedanken. Wir kriegen jedes Mal eine Gänsehaut, wenn wir hier auflaufen. Auch auswärts unterstützen uns so viele von euch. Nach zwei schweren Anläufen haben wir es endlich geschafft!“ Sie hatte das Spiel aus der Sprecherkabine verfolgt. „Ich habe da oben eine Gänsehaut gehabt. Ich weiß gar nicht, wie ihr das auf der Tribüne aushaltet“, sagte sie schmunzelnd. Der Dank des Teams gelte allen Helferinnen und Helfern hinter den Kulissen, „denn es ist nicht selbstverständlich, was hier jeden Spieltag geleistet wird“.

Schlüssel zum Sieg waren die große Überlegenheit beim Rebound (52:28) sowie die guten Quoten aus der Distanz (11/21) und von der Freiwurflinie (16/19). Die Löwen waren von der Dreierlinie überragend (7/9), haderten aber mit ihrer Quote aus dem Zweipunktebereich (15/58) und von der Freiwurflinie (6/10). Bei den Assists (17:12) und Steals (8:4) lag Osnabrück vorne.

Die Viertel im Überblick: 27:17; 22:7; 18:11; 20:22.

Für die Panthers spielten: Esther Borchers, Frieda Bühner, Tonia Dölle (7 Punkte/1 Dreier), Julia Dzeko (2), Emma Eichmeyer (13, 4 Assists), Rowie Jongeling (4, 9 Rebounds), Sarah Olson (20/6, 3 Steals), Annemarie Potratz (3/1), Brianna Rollerson (14, 18 Rebounds), Jenny Strozyk (15/2), Kata Takßacs (9/1).