Das erste Viertel war gut

Damen-Basketball-Bundesliga:
BC Pharmaserv Marburg – TSV 1880 Wasserburg 68:88.

Der BC Pharmaserv Marburg hat zum dritten Mal in dieser Saison gegen den TSV Wasserburg verloren. Damit rutschen die Hessinnen auf Platz 10 ab und sind nun mit einer Bilanz von 4:12 punktgleich mit den Halle Lions, die auf dem elften Rang, dem ersten Abstiegsplatz, stehen. Beide Teams treffen sich am Freitag zu einem Nachholspiel in Marburg.

Zumindest die Marburger Schulkinder hatten am Ende etwas zu jubeln: Sie haben am Montag schulfrei. Sturm Sabine seit Dank. Der Wasserburger Wind, der ab Mitte des zweiten Viertels durch die Gaßmann-Halle fegte, war zum Glück nur für das Punktekonto des Pharmaserv-Teams gefährlich.

Nach zehn Minuten hatte es am „Meier III Gameday“ noch gut ausgesehen für den – bis dahin – Tabellenneunten: Mit einem starken Schlussspurt holte sich das Pharmaserv-Team das erste Viertel mit 30:20. Dann deutete der Tabellenzweite seine Klasse an, und hätten Joey Klug und Steffi Wagner für Marburg nicht ein paar Zauberwürfe eingenetzt, wäre die BC-Führung schon zum Seitenwechsel (44:42) dahin gewesen.

So durften die rund 500 Zuschauer, darunter 120 Teilnehmerinnen und 40 Betreuer des Aktionstags „Mädchen spielen Basketball“, noch ein bisschen auf die Überraschung hoffen. Doch während Wasserburg phasenweise spielerisch leicht durch die Marburger Defensive marschierte, fehlten beim BC Ballbewegung und Bewegung ohne Ball.

In der 29. Minute bäumten sich die Gastgeberinnen nochmal auf und verkürzten einen Zehn-Punkte-Rückstand binnen Sekunden auf 57:60. Doch danach ging die Partie den Bach runter. Wasserburg erzielte in den letzten 30 Minuten so viele Punkte, wie der Gegner in 40.

 

Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Im ersten Viertel haben wir engagiert gespielt und sind mit viel Energie reingegangen. Heute war was drin. Aber als wir nicht mehr dran geglaubt haben, dass wir gewinnen können, war es ein Sch***-Auftritt. Wir haben die Moral vermissen lassen und lethargisch gespielt. Wasserburg hat 40 Minuten lang gekämpft. Im Rebound waren wir nicht gut, und wir haben zu viele Bälle weggeworfen. In der Defense, worin wir bisher gut waren, haben wir diesmal überhaupt nicht überzeugt. Und jede hat immer mal wieder einen Aussetzer, aber das können wir uns nicht leisten.“

Alex Wilke (Spielerin Marburg):
„Am Anfang haben wir Wasserburg viele Sachen weggenommen, Ballgewinne forciert und Fastbreaks bekommen. Wenn wir rennen können, sind wir gut. Wenn nicht, dann nicht. Dann haben wir defensiv einfache Sachen zugelassen und beim Rebound nicht ausgeboxt. Es muss jetzt jedem bewusst sein, in was für einer Lage wir sind. Es bringt nichts, zu sagen, dass wir mit den guten Teams mithalten können, wenn wir immer mit leeren Händen dastehen und die knappen Spiele verlieren. Es gibt nur einen Weg: Wir müssen am Freitag gewinnen. Und dafür müssen wir vier Viertel so spielen wie heute im ersten. Jede muss alles geben.“

 

Statistik: Marburg – Wasserburg 68:88.
Viertel: 30:20, 14:22, 13:18, 11:28.
Marburg: Baker 9 Punkte / 1 Dreier (4 Assists, 3 Steals), Hegele (n.e.), Ivashchanka 2, Klug 15, Reeh (n.e.), Schaake 7/1, Simon 9/1, Sola 2, Wagner 7/1, Wilke 11 (7 Rebounds), Yohn 6/2.
Wasserburg: Brunckhorst 19/2 (7 Reb., 10 Ass.), Hebecker 7/1, Jakovina 21/3, Kesänen 2, McKay 8 (8 Reb.), Moten 17 (3 St.), Perner 3/1, Sherbert 11.
SR: B.Sellering, V.Steckas, Z: 500.

 

Fun Facts: 30 Marburger Punkte im ersten Viertel sind die meisten seit 29.10.2016 (32:20 beim 84:57-Heimsieg gegen Rotenburg/S.). / Zum vierten Mal in Folge in der Bundesliga eine Freiwurfquote über 85 Prozent. / 44,8 Prozent ist die beste Feldtrefferquote in diesem Jahr auf nationaler Ebene. / Joey Klug erzielt mit 15 Punkten einen persönlichen Bundesliga-Rekord im Marburger Trikot. / Tonisha Baker rückt in der Team-Historie in Hauptrunden- (1406) und Bundesliga-Gesamtstatistik (1693) auf Platz 8 vor und mit 170 Bundesliga-Spielen auf Platz 7.

Fail Facts: -20 ist Marburgs höchste Heimniederlage seit 24.11.2019 (selbes Ergebnis gegen Freiburg). / -22 (24:46) ist die schlechteste zweite Halbzeit seit 10.02.2019 (-23 / 21:44 bei 63:81-Heimniederlage gegen Herne). / -30 (38:68) sind die schlechtesten drei letzten Viertel seit 19.11.2017 (-30 / 32:62 bei 52:76-Heimniederlage gegen Wasserburg. Die letzten 5 schlechtesten letzten 30 Minuten waren alle gegen Wasserburg). / 300. Pflichtspielniederlage des BC (405 Siege, 1 Unentschieden). / 150. Pflichtspielniederlage zu Hause seit dem Wiederaufstieg 1992. / Seit 13.10.2019 kein Spiel auf nationaler Ebene gewonnen, in dem nicht die Rebounds gewonnen wurden (88:69-Heimsieg gegen Saarlouis, 33:33 Rebounds).

 

Nächstes Spiel: Freitag, 14. Februar, 20 Uhr, Bundesliga-Heimspiel gegen Gisa Lions Halle, Georg-Gaßmann-Halle.

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(von Marcus Richter)