Das verflixte dritte Viertel

Während Herne am Sonntagnachmittag in der Stadtgartenhalle im Spiel gegen die Saarlouis Royals sowohl in der Halle als auch an der Tabellenspitze der Liga mit ihrem 62:83-Erfolg für klare Verhältnisse gesorgt hat, spitzt sich der Kampf um den letzten Abstiegsplatz dramatisch zu. Chemnitz rückt den Royals nach ihrem klaren Erfolg über Wasserburg gefährlich nah, hat dazu noch ein Spiel, und damit eine Möglichkeit mehr, zu punkten. Braunschweig und Göttingen, die einen Platz und einen Punkt vor den Royals liegen, verlieren ebenfalls ihre Spiele und bleiben bei 10 Punkten, Nördlingen gelingt es, mit einem überraschenden Erfolg über Marburg, sich Luft zu verschaffen und ziemlich sicher auch die Klasse zu halten und die Play-off-Runde zu erreichen. Die erste Konsequenz kam aus Göttingen, die ihren Trainer Giannis Koukos freigestellt haben.
 
Zum Spiel der Royals: In der ersten Halbzeit sahen die gut 500 Zuschauer in der Stadtgartenhalle ein gutes und ausgeglichenes Basketballspiel, wo Saarlouis mit etwas mehr Glück gut und gerne 10 Punkte mehr hätte erzielen können. Herne tat sich anfangs schwer, vernachlässigte ein wenig die Defense und so kamen die Royals immer wieder zu guten Möglichkeiten. Zur Halbzeit stand es 36:38.
Nach der Pause bot sich ein ganz anderes Bild. Den Royals gelang es den Vorsprung von Herne zunächst zu egalisieren und sogar selbst in Führung zu gehen (43:40). Was dann im dritten Viertel folgte, war ein unerklärlicher Leistungseinbruch von Saarlouis mit einfachsten Fehlern, hektischem und planlosem Spiel und einer ganzen Reihe von leichten Ballverlusten. Herne nutzte diese Schwächephase konsequent aus und belohnte sich mit einem 20:1-Lauf. Die Anzeigentafel zeigte anfangs des letzten Viertels ein 44:60. Damit war das Spiel praktisch entschieden.
Hernes Nr. 22, Jordan Frericks, hatte einen Glanztag erwischt und erzielte 29 Punkte und spielte auch in der Abwehr eine überzeugende Rolle. Bei Saarlouis punkteten Ariel Hearn (18) und Nani Ilmberger (12) zweistellig.
Eine Niederlage gegen den wirklich kompakt und konsequent spielenden Tabellenführer ist beileibe keine Schande und damit musste man auch rechnen. Darum gab sich Headcoach Ondrej Sykora im anschließenden Pressegespräch nach wie vor optimistisch, was den Klassenerhalt betrifft.
Let’s go Royals!