Der Endspurt beginnt

Nach eineinhalb Wochen Pause durch den Ausfall der Partie gegen den Herner TC beginnt nun für die SNP BasCats USC Heidelberg der Bundesligaendspurt. Mit sieben Spielen in vier Wochen liegt ein knackiges Programm vor den Heidelbergerinnen. Die Saison wurde sogar verlängert, erst am 24. März findet das Nachholspiel gegen Herne statt. Dazwischen liegt am 21./22. März das Top 4 im Pokal in Keltern.

Durch die Ergebnisse der letzten zwei Wochen sind die Chancen auf die Playoffs auf ein Minimum gesunken. Der Rückstand auf Rang acht beträgt bereits sechs Punkte. Die SNP BasCats müssten schon vier, wahrscheinlich sogar fünf ihrer letzten Spiele gewinnen, um noch Rang acht zu erreichen. Mit dem Spiel gegen den BC Marburg am Mittwoch (19.30 Uhr) kehren sie in die alte Halle des Sportinstitutes zurück. Von einer Rückkehr ins „Wohnzimmer“ kann man zwar nicht sprechen, aber dennoch freuen sie sich auf ihre gewohnte Halle. Fast genau ein Jahr ist es her, dass die Czygan-Schützlinge dort in der Basketball-Bundesliga letztmals spielten und mit 73:82 gegen Osnabrück verloren. Damals durften noch Zuschauer dabei sein, das wird an diesem Mittwoch nicht der Fall sein, wenn der BC Marburg mit Ex-Spielerin Rachel Arthur kommt. Die meisten Spielerinnen im aktuellen Kader kennen die unvergleichliche Stimmung in der engen Halle, wo schon mancher Favorit zu Fall gebracht wurde, gar nicht.

„Wir wollen noch so viele Spiele wie möglich gewinnen und uns auf das große Highlight Top4 vorbereiten“, sagte Trainer Dennis Czygan zur weiteren Zielsetzung. Vor allem soll das Team zeigen, was es kann. Nach der schwachen Leistung in Hannover gab es ein sehr langes Videostudium, in der viele einzelne Szenen analysiert wurden. Gegen Marburg muss das Team die gute Verteidigungsleistung beim Hinspiel (61:64) wiederholen und gleichzeitig besser treffen. „Wir müssen uns auch mal belohnen“, sagte Czygan.

Marburg schwimmt auf einer Erfolgswelle und hat sich mit 15 Punkten weit von den hinteren Plätzen entfernt. Vor allem die Verteidigung ist bei Marburg sehr stark, während sich die BasCats offensiv im Vergleich nicht verstecken müssen. Alexandra Wilke, Marie Bertholdt und natürlich Rachel Arthur sind die Leistungsträgerinnen bei Marburg.

Für Olivia Nash kommt ein Einsatz noch zu früh, Inja Butina hingegen fühlt sich wieder gut und Ieva Bagdanavicienes Schulterprobleme sind auch weniger geworden.

Die restlichen Termine in der DBBL, Samstag, 26. Februar, 19 Uhr: Lions Halle (a); Mittwoch, 3. März, 19 Uhr: Angels Nördlingen (h); Sonntag, 7. März, 16 Uhr: BG Göttingen (a), Mittwoch, 10. März, 19.30 Uhr: Angels Nördlingen (a); Sonntag, 14. März, 16 Uhr: TSV Wasserburg (a); Mittwoch, 24. März, 19.30 Uhr: Herner TC (h).

Michael Rappe

So lief das Hinspiel am 24. Januar 2021:

Stenogramm: 2:8 (2.), 9:8 (6.), 14:15 (9.), 16:15 (10.), 23:15 (11.), 25:21 (14.), 31:22 (16.), 40:22 (17.), 44:26 (Halbzeit), 44:33 (22.), 50:37 (25.), 53:43 (30.), 53:50 (32.), 56:56 (34.), 60:56 (36.), 62:61 (39.), 64:61 (Endstand).

Punkte Marburg: Bertholdt 23, Wilke 17/1, Arthur 10/2, Simon 4, Kiefer 4, Klug 4, Baker 1, Crymble 1.

Punkte SNP BasCats: Freije 13/1, Worthmann 12/3, Bagdanaviciene 10, Moravcikova 8, Butina 7/1, Daub 7, Palenickova 2, Karavassilis 2, Kleinert.

Rebounds (Marburg/BasCats): 32:36

Wurfquote aus dem Feld: 44,7%: 48,4%

Dreier: 27,3%: 20,8 (3:11/5:24)

Freiwürfe: 81,2:72,7%

Ballverluste: 24:24

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Die Ganzfeldpresse von Marburg hätte uns eigentlich nicht so überraschen dürfen. Im zweiten Viertel fehlte die Spannung in der Verteidigung und dadurch auch im Angriff. 5 von 24 Dreiern sind natürlich viel zu wenig. In der zweiten Halbzeit haben wir wieder ein riesiges Kämpferherz gezeigt. Diesmal haben wir nach dem Ausgleich zum 56:56 auch nicht überdreht, trotzdem aber in der Offense Fehler gemacht. Das Auf und Ab in unseren Spielen ist zu groß. Aber wir müssen Stück für Stück weiterarbeiten. Fallyn war in der Zone sehr präsent, wir müssen sie noch öfter finden. Nun gilt es, das Team wieder zu Kräften bringen. Mittwoch in Nördlingen müssen wir Punkte holen.“

Franziska Worthmann: „Es gab einige Parallelen zum Spiel gegen Freiburg. Wir wussten, was auf uns zukommt und haben es leider nicht geschafft, von Anfang an das zu zeigen, was wir im Stande sind zu leisten. Es ist natürlich frustrierend, zwei Spiele so kurz hintereinander knapp zu verlieren, aber wir müssen die Köpfe oben behalten und am Mittwoch gemeinsam als Team in Nördlingen stark auftreten.“

Fallyn Freije: „Es ist hart, noch einmal so knapp zu verlieren, da es sich für uns so angefühlt hat, als wenn wir uns selbst geschlagen haben. Wir haben in unserer Zone zu viele Fehler gemacht, das hat uns zur Halbzeit so ins Hintertreffen gebracht. Wie im Spiel zuvor, mussten wir uns dann zurück kämpfen, um deren Führung zu verkürzen. Das haben wir auch getan und dabei gezeigt, dass wir effizient spielen können. Aber wir müssen in der Lage sein, das ein ganzes Spiel lang zu tun. Wenn wir Ballbesitz haben, ist es ganz wichtig, das zu tun, was wir zuvor gemacht haben, um ins Spiel zurück zu kehren. Wir haben einige Fehlpässe in den letzten Minuten gehabt. Ohne diese hätten wir in den letzten Sekunden die Führung gehabt und hätten nicht auf einen letzten Wurf hoffen müssen, um das Ergebnis auszugleichen. Aber wir können von diesem Spiel lernen, was wir verbessern können.“

Michael Rappe

Beitragsbild (Andreas Gieser): Inja Butina ist wieder fit.