Die Königlichen sind nicht zu unterschätzen

von Katja Gerstmeyr

Es läuft gut für die XCYDE Angels. Der sehenswerte Basketball, den die Rieserinnen Woche um Woche bieten, brachte ihnen einen Platz im oberen Teil der Tabelle ein, auf dem sie nun schon seit geraumer Zeit rangieren. Weniger rund läuft es bei den Gästen, die man am Sonntag im Ries empfängt. Die Saarlouis Royals bilden mit einer mageren Ausbeute von nur zwei Siegen aus 17 Spielen das Tabellenschlusslicht der DBBL.

Die junge Finnin Heta Äijänen (Nr. 24) hat trotz weniger Minuten Einsatzzeit eine wichtige Rolle im Teamgefüge der Angels. Vielleicht kann sie gegen Saarlouis ihre durchschnittliche Einsatzzeit nach oben schrauben.
Bild: Martin Fürleger

Dabei hatten die Saarländerinnen beim Hinspiel gar keinen so schlechten Eindruck gemacht. Zwar trugen die Angels am Ende den Sieg davon, doch besonders Jessica Kovatch bereitete den Schwaben immense Probleme. Die US-Amerikanerin versenkte ganze sieben Dreier – ganz klar zu viel für einen Abend. Obwohl ihre Trefferquote weniger überragend ist wie die von Hannoveranerin Tarasava, belegt Kovatch in dieser Kategorie den zweiten Platz der Liga. Ihr zur Seite steht Landsfrau und Guard Alison Gorell, die ebenfalls eine große Korbgefahr ausstrahlt und von ihren Gegnerinnen regelmäßig an die Freiwurflinie geschickt wird.

Versucht man sich einen schnellen Überblick über den restlichen Kader von Saarlouis zu verschaffen, so stößt man auf schwer zu durchblickendes Kommen-und-Gehen. Schon die ganze Saison kämpft der Verein mit Verletzungen und Personalproblemen. Besonders Knieverletzungen machten den Royals zu schaffen und sorgten für mehrere Langzeitverletzte. Erfreulich ist zu vermelden, dass sowohl Levke Brodersen als auch Nadjeschda Ilmberger nach langer Pause wieder aktiv mitwirken können. Und auch Corinna Dobroniak ist nach ihrem Nasenbeinbruch möglicherweise auch wieder einsatzbereit.

Um die Ausfälle entsprechend zu kompensieren und sich endlich vom letzten Tabellenplatz zu lösen, waren die Verantwortlichen immer wieder händeringend auf Spielersuche. Mittlerweile sind ihnen auch einige starke Nachverpflichtungen gelungen. Bereits im Dezember stießen die dreiergefährliche US-Amerikanerin Cherise Beynon sowie Klara Brichacova aus Tschechien, die als größte Spielerin der Liga eine enorme Gefahr beim Rebound darstellt, zum Team. Im neuen Jahr legten die Royals dann sogar nochmal nach und holten neben der Schwedin Johanna Prytz auch Merike Anderson von Meister Keltern nach Saarlouis.

Die zweite große Baustelle im Saarland ist die Trainerposition. Nachdem der Headcoach schon früh in der Saison entlassen wurde und auch Gabi Chnapkova keine Wende herbeiführen konnte, unterstützt mittlerweile Marc Hahnemann die Betreuer. Zwar ist er nach seinem Vertragsende in Trier nirgendwo als offizieller Coach erwähnt, dennoch ist anzunehmen, dass er auch am Sonntag in der Hermann-Kessler-Halle an der Seitenlinie stehen wird.

Auch sonst kommt mit den Royals wohl ein Überraschungspaket auf die Nördlingerinnen zu. Glücklicherweise ist dann auch Sami Hill wieder mit von der Partie, die sich mit der kanadischen Nationalmannschaft für die olympischen Spiele qualifizieren konnte. Coach Tony Imreh warnt vor der individuellen Stärke der Gegnerinnen und verweist darauf, dass die Royals nichts zu verlieren haben sowie dass man die Saarländer auf keinen Fall unterschätzen dürfe, er ist aber auch selbstbewusst genug um von seinen Spielerinnen einen weiteren Heimsieg einzufordern.

Wie immer lohnt es sich natürlich in die Halle zu kommen, um die Angels zu unterstützen. Diesen Sonntag steht zusätzlich eine reich bestückte Tombola bereit, bei der die Aussicht besteht, bei einer Gewinnquote von 1:2 tolle Preise abzustauben. Los geht’s am 16.02 wieder zur gewohnten Zeit um 16 Uhr.