Die TKH-Damen starten durch

VON SIMON LANGE

Nach holprigem Trainingsbeginn: Wanderausflug auf den Brocken und Doppel-Test in Luxemburg

HANNOVER. Das war ein ganz schöner Brocken, mit dem es die Basketball-Frauen des TKH da am Montag zu tun hatten. Der mit 1141 Metern höchste Berg Norddeutschlands zeigte sich von seiner besten Seite. Sonnenschein, angenehme spätsommerliche Temperaturen – perfekte Rahmenbedingungen für die Teambuildingmaßnahme der neuen Trainerin und leidenschaftlichen Hobbywanderin Juliane Höhne. Der TKH ist eine Multikultitruppe. Die elf Spielerinnen kommen aus acht verschiedenen Nationen. Sportliche Amtssprache ist Englisch.
Bei dem Ausflug im Harz lernten sich die drei Neuverpflichtungen, die neue Trainerin und das alte bestehende Team genauer kennen. Seit rund zwei Wochen trainieren alle gemeinsam in der Heimhalle an der Birkenstraße in der Südstadt. Bis Höhne alle beisammen hatte, dauerte es. Unterschiedliche Flüge der Ausländerinnen, unterschiedlich lange Corona-Quarantäne, private Verpflichtungen – erst vier Tage nach dem offiziellen Trainingsstart am 1. September war die Mannschaft komplett. „So mussten wir die Sache langsam angehen. aber das war okay“, sagt die Trainerin.
Aus dem Vollen schöpfen, konnte Höhne erst nach und nach. Die beiden US-Amerikanerinnen Stephanie Gardner und Morgan Pullins trainierten bis vor ein paar Tagen nur individuell. Das Duo hatte in der Heimat coronabedingt praktisch keine Gelegenheit, sich basketballspezifisch fit zu halten. Die Hallen in den USA waren dicht. Gardner und Pullins haben Trainingsrückstand, versichern aber, dass sie am kommenden Wochenende bei den zwei Testspielen in Luxemburg dabei sein können.
Beim ersten Test vergangener Woche unter Ausschluss der Öffentlichkeit gegen den ASC Göttingen in der Halle an der Birkenstraße schauten sie nur zu. Der TKH gewann mit 97:55 . „Wir haben anfangs etwas unglücklich agiert. Unsere Neuen aus dem Ausland, Stavria Koniali und Tea Peric, hatten gleich Foulprobleme. Sie müssen sich erst einmal daran gewöhnen, was in Deutschland gepfiffen wird“, erklärt Höhne, die froh ist,  „dass wir nur drei Spielerinnen integrieren müssen“. Anders als Koniali (Zypern) und Peric (Bosnierin mit kroatischem Pass) dürfte Finja Schaake damit keine Probleme haben. Die 61-fache Nationalspielerin kam aus Marburg, kennt die Liga in- und auswendig. „Die Teamchemie ist super. Dafür war der TKH schon vergangene Saison bekannt. Ich bin super aufgenommen worden“, schwärmt sie. Auch die neue Trainerin passe gut zur Mannschaft.
Höhne strahlt Ruhe aus. Bedacht, aber bestimmt leitet sie die Übungsstunden. Es herrscht jetzt ein etwas sanfterer Ton in der Halle. Die gefeuerte Ex-Trainerin Tatiana Gallova galt als wesentlich rauer. Juliane Höhne „hat eine andere Art zu kommunzieren“, bestätigt Tessa Stammberger, die zum alten Stamm von acht Spielerinnen zählt. “ Wir kennen uns sehr gut. Aber die Neuen passen gut rein“, sagt sie. Nach sechs Monaten Pause macht es „einfach Spaß für alle, wieder Basketball spielen zu können“.
Ernst wird es für die Bundesliga-Damen am 10. Oktober im Pokal bei Zweitligist BG 89 Hurricanes in Rotenburg/Scheeßel. Ligastart ist am 25. Oktober daheim gegen Göttingen.