Duell der Raubkatzen

Im rassigen Duell der „Raubkatzen“ zwischen der Panthers Academy und der MSP Bergische Löwen in der 2. Basketball-Bundesliga unterlagen die OSC-Frauen wieder einmal nur knapp und hatten mit 67:72 das Nachsehen. Es war die zwölfte Niederlage im sechzehnten Spiel. Der Tabellenvorletzte schnupperte lange an der Sensation gegen den letztjährigen Playoff-Finalisten und derzeitigen Spitzenreiter – das Glück des Tüchtigen aber lag auf Seiten der Gäste.

„Diese Niederlage tut um so mehr weh, weil wir nach der deutlichen Pleite in Rotenburg eine tolle Teamleistung abgerufen haben und in der Lage waren, die Löwen zu bezwingen“, erklärte eine enttäuschte Trainerin Constanze Wegner. In ihrer letzten Auszeit (39. Minute/65:71), appelierte sie noch mal eindringlich an ihre Mannschaft, „keine weitere Zeit mehr verstreichen zu lassen und das die Dinger jetzt sitzen müssen.“ Fünf Wurfversuche verpufften am Ring und die Bergischen Löwen um Routinier Victoria Jäger (16 Punkte), spielten die Zeit clever und abgezockt in Manier einer Spitzenmannschaft herunter.

Zwei Minuten früher namlich lag die OSC-Reserve durch vier Punkte in Serie von Youngster Frieda Bühner noch in Führung (65:62). Ein ungenauer Pass, ein schmerzhafter Ballverlust und ein vergebener Korbleger brachten die Gäste, die ohne ihre Top-Spielerin Kristina Putthoff-King angereist waren, aber wieder entscheidend in Front.

„Wir haben heute einen super Kampf aufs Parkett gelegt“, gestand auch Emma Eichmeyer, die mit 15 Zählern die meisten Punkte für ihr Team einnetzte. „Aber im vierten Viertel haben wir wiederholt zu einfache Fehler gemacht, hatten zu viele Ballverluste und uns wieder um den Sieg gebracht.“

Es war ein Spiel mit vielen wechselnden Führungen. Beide Mannschaften verteidigten eng, ließen den Ball flüssig durch die Reihen laufen und pressten schon frühzeitig ab der Mittellinie. Als die Löwen bereits in der 18. Minute auf elf Punkte davonzogen, schien ein Spiel mit Schadensbegrenzung zu drohen. Clara Schwartz`Freiwurf, Tessa Strompens Dreipunktspiel, Michelle Müllers Korbleger und Eichmeyers Drehwurf aber hielt die Reserve bis zur Pause am Leben (38:41).

Die zweite Hälfte hielt das, was die erste versprochen hatte. Kein Ball wurde verloren gegeben und die Intensität hochgehalten. Die Academy zeigte nicht nur ein Spiel auf Augenhöhe, sondern brachte den Favoriten, der letzte Woche nach sechs Siegen in Folge die erste Pleite gegen Neuss kassierte, mächtig ins Wanken.

„Wir versuchen das Beste aus diesem Spiel für die letzten beiden Begegnungen daheim gegen Krofdorf und Opladen mitzunehmen. Denn erst wenn auch einmal das Glück des Tüchtigen auf unserer Seite ist, dann ist der Sieg und wie man diesen eingefahren hat, die beste Erfahrung und stellt den größten Lernprozess da“, stellte Wegner abschließend fest.

Ansgar Massbaum