Ein besonderes Spiel unter besonderen Vorzeichen

Vor heimischen Publikum hätte es ein Spiel auf Augenhöhe geben können. Konnten die Diamonds mit ihrer Formation, die schon gegen Mainz zum Einsatz kam, in die Domstadt anreisen, musste Trainer Marcel Kalamorz sehen, wer überhaupt noch einsatzfähig war. Bianca Helmig, Philippa Faul und Marla Ruf standen nicht zur Verfügung. Die schon seit längeren verletztungsgeplagte Annika Netter, ebenso Maike Krüger fehlten und am Samstagmorgen stand noch nicht fest, ob Annika Holzschuh für die Towers einlaufen würde.

Sieben Spielerinnen auf Seiten der Towers waren fit, wobei zu Beginn des Spiels nicht wirklich feststand, wie belastbar Annika Holzschuh tatsächlich sein würden. Mit Neele Steinort, Ashley Gray, Annika Holzschuh, Yasminn Akele und Wiebke Wilhelm der Towers standen ihnen Sarah Belzer, Wendion Bibbins, Maja Ensch, Franziska Wagner und Myrielle Platte der Diamonds im ersten Viertel gegenüber.

Das dieses Spiel anfänglich unter einer gewissen Unsicherheit stand, war spürbar und so agierten die Towers zunächst ein bisschen nachlässig. Das führte zu schnellen Tempogegenstößen, die aber ihr Ziel verfehlten. Erst mit einem Dreier von Steinort bekamen die Towers mehr Selbstsicherheit und entschieden das Viertel mit 21:14 für sich. Im Hinspiel stand es 20:9 für die Speyerinnen.

Im zweiten Viertel nahm die Treffsicherheit der Gäste zu und sie kämpften sich mehr und mehr ins Spiel. Eine hervorragende Belzer, die noch gegen die Mainzerinnen eine bescheidene Korbausbeute von 5 Treffern auf ihr Konto verbuchen konnte, sackte gleich 21 Treffer gegen die Domstädterinnen ein. Bibbins steigerte sich von 22 auf 27, Ensch von 6 auf 9, Gina Groß von 7 auf 10, Platte war noch mit 14 Körbe erfolgreich (gegen Mainz 24) nur Wagner, die noch gegen Mainz 9 mal traf, blieb ohne Korb. Mit 22:20 brachten die Towers das Viertel noch knapp über die Zeit und gingen mit 43:34 in die wohl verdiente Pause.

Die Diamonds kamen immer stärker auf, bei den Towers schwinden nach und nach die Kräfte. Um so außergewöhnlicher die Leistung von Annika Holzschuh. Mit einer Spielzeit von 38:23, in der sie viermal von der Freiwurflinie warf und 3 mal traf, 3 mal auf einen Dreier ging und 2 mal traf, war die siebzehnjährige mit 19 Punkten Säule und Rückgrat der Mannschaft. Dicht gefolgt von Gray (17 Pkt., 15 Rebounds), Steinort (14 Pkt., 8 Rebounds) und Imena Aruna, die einzige, die eine 100% Trefferquote im Spiel aufwies und 8 Körbe versenkte. An der Freiwurflinie mit einer 100% Trefferquote glänzten Wiebke Wilhelm und Tasnimm Akele, die gemeinsam 10 Punkte machten. Bei aller Leidenschaft und Kraftanstrengung war das Viertel mit 15:21 verloren und ein hauchdünner Vorsprung von 3 Punkten geblieben.

Im letzten Viertel lief nicht mehr viel zusammen. Die Akkus der Towers waren aufgebraucht und es reichte nur noch für 12 Körbe. Auf der Gegenseite war von Ermüdung keine Spur und es wurden Körben am laufenden Band produziert. Mit 26:12 im viertel Viertel jagten die Aufsteigerinnen ihrem dritten Sieg entgegen. Da half auch die beachtenswerte Reboundquote von 40:28 der Towers nichts. Und somit ging der Sieg der Diamonds mit 81:70 durch viele Hände und die Towers wünschen den Siegerinnen ein besinnliches Weihnachtsfest.

Jetzt geht es erst einmal in die wohlverdiente Pause. Was die Frauen heute wieder geleistet haben, war bärenstark. Ich bin sprachlos und stolz. Bisher war die Spielzeit die reinste Achterbahnfahrt mit einigen Höhen und zu vielen Tiefen. Wir werden weiterhin an unserem Ziel festhalten und auch heute haben wir wieder einige Erkenntnisse gewonnen, die wir gewinnbringend für die Zukunft einsetzen werden,“ so Kalamorz abschließend.