Ein starkes Viertel genügt den Hurricanes in Berlin

Scheeßel – Erfolg lässt auch die eigenen Ansprüche wachsen. Also wirkte Christian Greve eher kritisch denn euphorisch nach dem 72:66 (34:36)-Sieg der Avides Hurricanes in der 2. Basketball-Bundesliga bei Alba Berlin. „Es war mit Ausnahme eines Viertels komplett holprig“, fand der Coach.
Unterm Strich steht aber der sechste Sieg in Folge, durch den die Hurricanes weiter in Schlagdistanz zu den Play-off-Rängen liegen. Mit dem spielfreien Viertplatzierten Falcons Bad Homburg haben sie nach Punkten gleichgezogen. Blöd nur, dass der direkte Vergleich verloren gegangen ist.
In der Max-Schmeling-Halle mussten die Hurricanes auf die erkrankte Hannah Pakulat verzichten und trafen – im Gegensatz zum Hinspiel – auf ein personell bestens ausgestattetes Alba-Team. „Gerade Noémi Rouault macht einen großen Unterschied aus“, dachte Greve an die frühere Erstligaspielerin, die auf 16 Punkte und 14 Rebounds kam. Auch Routinier Ireti Amojo, ebenfalls lange im Oberhaus, lief auf. „Sie bringt eine gewisse Ruhe rein und macht den Rest stärker“, urteilte Greve. Lucy Reuß streute obendrein drei Dreier ein.
So kam es, dass die Hurricanes zunächst einem Rückstand hinterherliefen, dann innerhalb kürzester Zeit nach einem Dreier von Lotta Stach mit 17:11 führten, das Viertel aber mit 20:21 weggaben. Auch im zweiten Durchgang lief es nicht wirklich rund, Berlin lag zur Pause mit 36:34 vorne und erhöhte nach Wiederbeginn durch Josephine Abott auch noch auf 43:39 (23.). 
Es folgte aber die mit Abstand beste Phase des Tabellenfünften, dem bis zum Viertelende ein 20:0-Run gelang. Nach Pia Mankertz‘ Freiwürfen hieß es 59:43. Auch im letzten Durchgang legten die Hurricanes zunächst weiter nach. Beim 72:50 vier Minuten vor dem Ende durch Alecia Cooley bahnte sich ein deutlicher Erfolg an, von da an gelang den Gästen jedoch kein einziger Punkt mehr. „Wir haben zum Schluss viele offene Würfe zugelassen“, bemerkte Greve. Der Sieg geriet allerdings nicht in Gefahr.
Mit 21 Punkten und elf Rebounds hatte die US-Amerikanerin Cooley die beste Ausbeute – ihr neuntes Double-Double im 15. Spiel! Bei Landsfrau Kama Griffitts stechen acht Assists hervor. Jugendnationalspielerin Lotta Stach punktete zweistellig (darunter zwei Dreier) und kam auf fünf Steals.  
(maf, Rotenburger Kreiszeitung)