Gallova bleibt Antwort schuldig

Es sah alles nach einer weiteren Feierstunde im Birkendome aus. Mitte drittes Viertel, der TKH führte mit sechs Punkten und hatte das Momentum auf seiner Seite. Zudem war Herne nur mit sieben Spielerinnen angereist, alle dachten der Drops ist gelutscht, jetzt geht denen die Puste aus. Gleich beginnt die Tarasava-Show. Aber nix da. Wie heißt es so schön: Am Ende kackt die Ente und ein Spiel dauert 40 Minuten.
Was bleibt ist der fade Beigeschmack der ersten (richtigen) Heimniederlage. Die Erkenntnis, dass die Turnschwestern im Birkendome nicht unbesiegbar sind und die Hoffnung, dass dies nicht der Anfang einer Abwärtsspirale ist. Traurig an der 66:68 Niederlage war vor allen Dingen, dass ein Sieg durchaus drin gewesen wäre. Leider hat die Heimmannschaft über die gesamte Spieldauer kein Mittel gegen die Zonenverteidigung der Hernerinnen gefunden, obwohl das im Laufe der Woche Trainingsinhalt war. Fragwürdig auch die Entscheidung Stephanie Gardner ein ganzes Viertel auf der Bank sitzen zu lassen, während den anderen Spielerinnen von außen nicht recht was gelingen wollte. Tarasava blieb blass und kein anderer im Team konnte die Spritzigkeit, die sonst von der quirligen Weißrussin ausgeht ersetzen. Somit fehlte in den letzten Minuten der Drive, für den die Turnschwestern bisher bekannt waren, um ein knappes Spiel noch zu drehen. Gerade in den letzten zwei Minuten blickten die Zuschauer ein ums andere Mal verwirrt vom Spielfeld hoch zur Anzeigentafel und zurück, da die TKH Damen eher so agierten, als wenn sie mit vier Punkten führen würden und nicht zurück lägen.
Trainerin Gallova verfehlte es daher, zusammen mit ihrem Team eine Antwort auf die Niederlage und insbesondere die desolate Verlängerung dabei in Göttingen zu geben. Die Frage lautet nun: Wo geht es hin für die Turnschwestern? Zunächst einmal nach Nördlingen, dort wartet der nächste Brocken. Dies könnte eine richtungsweisende Partie werden, nach der bei einer Niederlage definitiv das Saisonziel unter den ersten Vier zu stehen, korrigiert werden müsste. Aber wir wollen nicht alles schwarz malen: die Konkurrenz patzt nämlich auch mal, so verloren sowohl Wasserburg als auch Göttingen heute ihre Spiele unerwartet.
Mit einem Sieg in Nördlingen kann die kleine Flaute schnell beendet werden und dafür sollten die TKH Damen einiges geben.
Let´s go TKH und RIP Kobe Bryant