Gegen Göttingen alles im Griff

Damen-Basketball-Bundesliga: BC Pharmaserv Marburg – Flippo Baskets Göttingen 83:57.

Der BC Pharmaserv Marburg hat seinen fünften Sieg in Folge gefeiert, den dritten in der Bundesliga. Mit dem Heimsieg über die Flippo Baskets Göttingen (Bilanz 2:3) beendeten die Hessinnen ihre Englische Woche mit drei Spielen binnen acht Tagen und klettern in der Tabelle auf Rang vier (3:1). Erfolgreichste BC-Werferin war Alex Wilke (18 Punkte / 3 Dreier).

Frohe Kunde erreichte das Pharmaserv-Team bereits vor dem Sprungball: Nicht nur, dass Nationalspielerin Theresa Simon nach Verletzungspause wieder fit war. Die Auslosung des Pokalachtelfinals in Osnabrück brachte für Marburg seit Langem wieder ein Heimspiel, gegen Heidelberg (am ersten Adventswochenende).

Auf dem Parkett landete Hessens einziger Erstligist im Damen-Basketball fast einen Start-Ziel-Sieg. Nur beim 6:6 (2. Minute) stand es unentschieden. Eine 11-Punkte-Serie sorgte für das 20:8 (7.). Nur einmal fiel die Höhe des Vorsprung noch unter die 10-Punkte-Marke (26:17, 11.). Beim 59:38 (24.) betrug die Differenz erstmals mehr als 20 Zähler.

Die Gastgeberinnen hatten das Spiel meist im Griff und begeisterten phasenweise die rund 400 Zuschauer mit starker Verteidigung (44 Rebounds), schnellem Umschaltspiel (16 Assists) und hoher Trefferquote (49 Prozent). Die starken Göttinger Dreierschützinnen kamen kaum zum Zuge (1/10), während der BC 11 von 33 Versuchen aus der Distanz versenkte.

Wehrmutstropfen: Joey Klug knickte kurz nach ihrer Einwechslung um und musste nach 26 Sekunden schon wieder vom Feld. „Wir hoffen, dass es nichts Schlimmes ist und schauen, dass wir schnell einen MRT-Termin bekommen“, sagte BC-Coach Patrick Unger. Grund zur Freude hatte dagegen das 18-jährige Marburger Eigengewächs Lisa Bonacker, das 3:12 Minuten vor Schluss zu ihrem ersten Bundesliga-Einsatz kam. Jetzt hat die Mannschaft erstmal zwei Tage frei.

 

Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Unser Fokus lag auf der Defense, wir haben den Gegner unter 60 Punkten gehalten. Wir wollten Göttingen die Dreier wegnehmen und auch dahinter dichtmachen. Dabei haben wir vieles richtig gemacht. 21 Ballverluste sind viel zu viel, aber auch bedingt durch unsere Spielweise. Wir haben den Ball wieder gut bewegt, und 16 Assists sind schon gut. Aber wir wollen mehr als 20 haben. Die ganze Mannschaft macht von Woche zu Woche Fortschritte, und wir arbeiten weiter so hart es geht.“

Theresa Simon (Spielerin Marburg, voriges Jahr Göttingen):
„Es hat Spaß gemacht, mal wieder zu spielen. Auch wenn ich voriges Jahr für Göttingen gespielt habe, war es ein normales Spiel für mich. Ich will gegen jeden Gegner Vollgas geben. Wir haben versucht, über 40 Minuten Energie aufs Feld zu bringen und uns nicht von äußeren Einflüssen beeinflussen zu lassen. Wir haben schnell gespielt und gut getroffen. Es gibt auch Sachen, an denen wir auf jeden Fall noch arbeiten müssen. Aber wir haben immer zusammengehalten.“

Lisa Bonacker (Bundesliga-Debütantin Marburg):
„Auch wenn ich im Pokal [in Opladen] schon mal gespielt habe, war es auf jeden Fall etwas Besonderes für mich: Es war in der eigenen Halle, und meine Eltern und Freundinnen waren da, auch das WNBL-Team. Ich war schon ein bisschen nervös, weil Bundesliga schon was anderes ist, als was ich sonst gespielt habe. Ich hab mich aber sehr gefreut. Wir wollten 40 Minuten mit Power spielen und haben das fast durchgehalten. Wir haben auch Fehler gemacht, uns als Team aber immer wieder gut gepusht.“

 

Statistik: Marburg – Göttingen (Scouting)
Viertel: 26:14, 20:18, 16:11, 21:14.
Marburg: Baker 17 Punkte / 2 Dreier, Bertholdt 12/1 (11 Rebounds), Bonacker, Kiss-Rusk 7/1 (5 Assists), Klug, Reeh 3, Schaake 12/2, Simon 3/1, Sola, Wagner 6 (9 Reb., 3 Assists), White 5/1, Wilke 18/3.
Göttingen: Azinovic 2 (5 Ass., 3 Steals) , Blazevic 4, Crowder, Fengkohl, Karambatsa 3, Keune, McMorris 17 (9 Reb., 3 Ass., 3 St.), Morton 14/1 (3 St.), Mullings 17 (7 Reb.) , M.Oevermann.
SR: M.Aydogdu, S.Koudela, Z: 400.

Fun Facts: Zum ersten Mal überhaupt gewinnt Marburg in zwei Bundesliga-Spielen in Folge binnen acht Tagen alle Viertel. / +26 ist Marburgs höchster Sieg in der Bundesliga seit 16.03.2019 (+31 beim 89:58-Heimsieg gegen Göttingen), seit dem selben Spiel sind 11 Dreier die meisten in der Bundesliga (damals ebenfalls 11). / 57 zugelassene Punkte in der Bundesliga sind die wenigsten seit 20.01.2019 (65:52-Heimsieg gegen Chemnitz). / Lisa Bonacker ist die 130. Spielerin mit einem Bundesliga-Einsatz seit dem Wiederaufstieg 1992. / Alex Wilke erzielt mit 18 Punkten in einem Spiel einen persönlichen Bundesliga-Rekord. / Das Pokalspiel gegen Heidelberg wird das erste Heimspiel für Marburg in diesem Wettbewerb (außerhalb des Top-4) seit 14.10.2009 (82:80-Sieg n.V. gegen Oberhausen).

Fail Facts: Marburgs Freiwurfquote von 54,5 (6/11) ist seine schlechteste seit 27.11.2016 (50 Prozent, 7/14, bei 48:64-Niederlage in Wasserburg). / Im zweiten Bundesliga-Spiel hintereinander 21 Ballverluste.

 

Nächstes Spiel: Sonntag, 27. Oktober, 16 Uhr, Bundesliga-Auswärtsspiel beim Herner TC, H2K-Arena, Mont-Cenis-Gesamtschule.

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(von Marcus Richter)