Griffitts bleibt im Dreier-Modus

Mit zwei starken Phasen haben sich die Zweitliga-Basketballerinnen der Avides Hurricanes ihre Chance auf Platz drei offengehalten. Dank eines 17:4-Laufs im zweiten Viertel sowie eines 17:2-Runs im dritten Durchgang kam der aktuelle Tabellenvierte zu einem letztlich ungefährdeten 74:59 (41:33)-Sieg beim Schlusslicht, den ChemCats Chemnitz. Einmal mehr waren die US-Amerikanerin Kama Griffitts und Kapitänin Pia Mankertz – die auch fünf beziehungsweise drei Dreier erzielten – die besten Werferinnen bei den Hurricanes.

„Das war definitiv nicht unser bestes und auch nicht unser schönstes Spiel. Es war eher ein Arbeitssieg“, räumte Coach Christian Greve ein und ergänzte: „Wir können als Team deutlich besser spielen. Das Positive, was wir mitnehmen können, ist, dass die Partie uns viele Analysemöglichkeiten bietet.“ In der Chemnitzer Sporthalle am Schlossteich bereitete das jüngste Team der Liga seiner Crew durchaus einige Probleme.

So führten die Gäste zwar schnell mit 7:2 (4.), doch plötzlich zogen die talentierten ChemCats vorbei und lagen mit einer kurzen Ausnahme bis zum 25:24 durch einen Freiwurf von Linnea Buschbeck vorne (14.). Erst Griffitts brachte die Hurricanes endgültig zurück in die Pole-Position und war maßgeblich am dreiminütigen 17:4-Lauf bis zum 38:28 beteiligt. Als dann auch Youngster Louisa Moritz per Dreier zum 41:31 traf, schien der Erfolgsweg eingeschlagen zu sein (20.).

Doch noch sollte der Eindruck täuschen, denn Chemnitz kam durch Lilli Frölich noch einmal gefährlich nahe – 43:44 (24.). Der beste Moment für einen weiteren Run, den Becky Nash eröffnete und den insbesondere Griffitts entscheidend am Laufen hielt. Mit ihrem Distanzwurf zum 61:45 kurz vor dem Viertelende war die Vorentscheidung gefallen (30.). „Da hatten wir dann auch unseren Modus etwas mehr gefunden. Doch unterm Strich waren wir ein bisschen zu nachlässig – offensiv und defensiv“, kritisierte Greve und sah sich durch die zwölf Steals, die Chemnitz gelangen, bestätigt. Trotzdem nahm er nur eine einzige Auszeit im ganzen Spiel. Das wiederum lag auch daran, dass sein Chemnitzer Kollege Thomas Seltner ihm zweimal zuvorkam. „Seine Auszeiten helfen mir dann ja auch“, merkte der Hurricanes-Coach an.

Frühzeitig hatte Greve bereits in der Defense reagiert und umgestellt, denn die einstudierte Ganzfeldpresse brachte nicht den erwünschten Erfolg, sodass es zurück zur konventionellen Mann-Mann-Verteidigung ging. „Es gab aber immer wieder Momente, in denen wir nicht gut verteidigt haben“, fand der Coach. „Chemnitz hat das gut gemacht. Wir sind aber auch nicht in die nötige Intensität und in unseren Rhythmus gekommen.“

Das galt auch für die Kanadierin Nash. Die Centerin hatte mit den „kleinen und quirligen Spielerinnen“ so ihre Probleme und kam deshalb nur zu knapp 15 Einsatzminuten. Mirja Beckmann stand lediglich neun Minuten auf dem Feld, da auch sie überhaupt nicht zu ihrem Spiel fand und „ein bisschen gefrustet war“, wie ihr Trainer meinte. Doch die komplett durchspielende Pia Mankertz (21 Punkte, sechs Rebounds, sieben Assists) und Kama Griffitts (26 Punkte, zehn Rebounds) „haben das gemanagt“, wusste Greve um seine entscheidenden Kräfte. Die Amerikanerin kam sogar zu ihrem ersten Double-Double in dieser Saison.

Die Hurricanes rückten zudem mit dem vierten Sieg in Serie und einem Spiel weniger im Gepäck bis auf zwei Zähler an den Tabellendritten TG Neuss heran, weil dieser bei den Bender Baskets Grünberg unterlag.  
(maf, Rotenburger Kreiszeitung)