Griffitts läutet die beste Phase ein

Scheeßel – Die Avides Hurricanes sind sich nicht zu schade dafür, Geschenke auch anzunehmen. Nachdem der große Konkurrent um die Play-offs in der 2. Basketball-Bundesliga der Damen, die Falcons Bad Homburg, am Samstag gegen die TG Neuss gepatzt hatten, sagte das Team von Coach Christian Greve einen Tag später Danke. Doch der 72:66 (27:31)-Auswärtserfolg beim BBZ Opladen war beileibe kein gemütlicher Sonntagsspaziergang. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht so viel von dem durchbekommen, was wir uns vorgenommen haben“, erklärte Greve.
Zunächst hatten sich die nur zu acht angereisten Hurricanes – Vivien Stoll fehlte studienbedingt – sehr treffsicher gezeigt. Die ersten beiden Dreier von Andrea Baden und Hannah Pakulat fanden direkt den Weg ins Ziel, sodass die Hurricanes mit einer 6:2-Führung in die Partie starteten. Doch mit zunehmender Spieldauer bekamen die Gäste große Probleme mit der flexiblen Defensive der Rheinländer. „Sie haben zwischen Mann-, Zonen-Verteidigung und Triangle-and-two gewechselt“, sagte Greve. Beim 16:15 durch die mit 16 Treffern beste Schützin der Gastgeber, Lea Wolff, ging Opladen das erste Mal in Führung und baute diese bis zum 29:22 im zweiten Viertel sogar aus. Die Hurricanes litten auch darunter, dass Alecia Cooley und Aufbauspielerin Pia Mankertz in der ersten Halbzeit offensiv deutlich unter ihren Möglichkeiten blieben. Die Centerin hatte bis zum Wechsel lediglich drei Punkte auf ihrem Konto, Mankertz deren zwei (null von acht aus dem Feld). Als auch Hannah Pakulat am Ende des zweiten Viertels verletzungsbedingt nicht mehr weitermachen konnte, wurde die Aufgabe für das Greve-Team nicht gerade einfacher.
Gut für die Gäste, dass zumindest Kama Griffitts (mit 28 Zählern beste Schützin) funktionierte: Beim Stand von 29:37 am Anfang des dritten Viertels waren die Punkte der US-Amerikanerin zum 31:37 und 33:37 der Beginn der besten Phase der Hurricanes. Mankertz’ Dreier (ihr erster erfolgreicher Versuch aus dem Feld) sorgte beim 38:37 (24.) für den Führungswechsel. Auch danach blieben die Gäste am Drücker, sodass es beim 59:46 durch einen verwandelten Freiwurf von Cooley nach einer sicheren Sache aussah (33.). Doch dann schien sich allmählich bemerkbar zu machen, dass Mankertz, Griffitts und Cooley aufgrund der engen Personalsituation komplett durchspielen mussten. Opladen steckte nicht auf und kam durch zwei verwandelte Freiwürfe von Heather Lindsay 2:30 Minuten vor dem Ende auf 60:64 heran. Danach begann das berühmt berüchtigte „Stop-the-clock“. Durch schnelle Fouls mussten die Hurricanes immer wieder an die Freiwurflinie – und behielten die Nerven.
Mit ihrem achten Sieg in Serie rücken die Hurricanes auf Platz vier vor und haben die Play-off-Teilnahme nun in eigener Hand. „Das ist gut für unser Selbstbewusstsein, aber auch nur eine Momentaufnahme“, warnte Greve, gestand aber, dass der Patzer der Falcons in der Kabine durchaus Thema gewesen war: „Das wurde vorher in der Gruppe schon kundgetan. Und für mich war es der letzte Schritt, um die Mädels zu motivieren.“  (ntr, Rotenburger Kreiszeitung)