Guter Start reichte nicht – SNP BasCats verlieren 66:76 in Hannover

Ein guter Start reichte den SNP BasCats USC Heidelberg am sechsten Spieltag der Damen-Basketball-Bundesliga nicht, um beim TK Hannover zu gewinnen. Mit 66:76 verloren die Heidelbergerinnen und warten in der Fremde weiterhin auf ihren ersten Sieg in der höchsten deutschen Spielklasse. Ab dem zweiten Viertel ließ die Trefferquote nach, zudem leisteten sich die SNP BasCats wieder zu viele Ballverluste. Am kommenden Samstag kommt es zum Abstiegsduell gegen die Royals Saarlouis, die mit null Punkten auf dem letzten Rang liegen.

Mit viel Selbstvertrauen gingen die BasCats in die Partie. Sie wollten zeigen, dass die tolle Leistung gegen Wasserburg keine Eintagsfliege war und diese auch auswärts umsetzen. Die Gäste waren im ersten Viertel besser und hätten deutlicher führen müssen. Pele Gianotti, Britta Daub und Rachel Arthur sorgten mit Distanztreffern für eine Siebenpunkteführung. Dann verletzte sich Victoria Harris und musste für einige Zeit vom Feld, Anne Zipser hatte ein, zwei unglückliche Aktionen, so dass Hannover auf drei Punkte verkürzen konnte.

Das zweite Viertel war von beiden Teams sehr zerfahren. Sowohl Hannover als auch Heidelberg reagierten auf die vielen Punkte mit anderen Verteidigungsvarianten. Gleichzeitig ließ aber auch die Trefferquote nach, so dass es nach fünf Minuten erst 7:4 für Hannover stand. Auffällig war, dass die Gastgeberinnen immer wieder nach Einwürfen sehr frei standen. „Da waren wir nicht handlungsschnell genug“, kritisierte Trainer Dennis Czygan. Ferner bekam sein Team Stephanie Gardner (21 Punkte/drei Dreier) nicht in den Griff, und auch die bärenstarke Birte Thimm (zwölf Punkte, zehn Rebounds) tat den Gästen immer wieder weh. Dagegen spielte die Estin Janne Pulk kaum eine Rolle.

Mit 36:34 für Hannover ging es in die Pause. Die Partie ging auch in der zweiten Halbzeit total ausgeglichen weiter, ehe Aliaksandra Tarasava mit einem verrückten Dreipunktetreffer  – ihrem einzigen – erstmals für acht Punkte Vorsprung Hannovers sorgte. Die 1,96 Meter große Holländerin Marleen Suzan Peek machte daraus sogar zehn Zähler, musste dann aber mit fünf Fouls vom Feld. Anne Zipser und Pele Gianotti verkürzten auf 49:55, was Hannovers Trainerin zu einer Auszeit veranlasste. Michala Palenickova konnte kurz vor Ende des Viertels leider nur einen von zwei Freiwürfen verwandeln, so dass es mit sechs Punkten Rückstand ins Schlussviertel ging.

Nachdem Olivia Nash auf vier Punkte verkürzt hatte, folgte der Bruch. Anne Zipser kassierte ein höchst umstrittenes unsportliches Foul, Teja Gorsic verwandelte beide Freiwürfe und der folgende Ballbesitz führte zu zwei weiteren Punkten von Tarasava (19/1), die häufig viel zu frei stand. Die BasCats versuchten es zunehmend aus der Distanz, in kürzester Zeit vergaben Nash, Arthur und Helena Chatzitheodorou ihre Dreipunktewürfe. Britta Daub versuchte noch einmal alles, traf einen Dreier – ein weiterer drehte sich aus dem Korb raus, verkürzte auf 61:68, doch Gardner und Brown sorgten für die Entscheidung.

Letztlich gewann Hannover aufgrund der höheren individuellen Klasse verdient, für den Aufsteiger wäre allerdings mehr drin gewesen. Die Leistung war deutlich besser als in Halle, aber nicht so gut wie in Herne. Kämpferisch war dem Team einmal mehr nichts vorzuwerfen. Victoria Harris (13 Punkte/zwölf Rebounds, drei Steals, zwei Blocks) und Olivia Nash (10/10) gelang ein Double-Double, auch Rachel Arthur überzeugte.

Stenogramm: 11:14 (4.), 17:24 (7.), 22:25 (10.), 28:27 (13.), 31:33 (17.), 36:34 (Halbzeit), 40:39 (22.), 49:41 (24.), 55:45 (26.), 56:50 (30.), 64:54 (33.), 68:61 (36.), 76:66.

Punkte TK Hannover: Gardner 21/3, Tarasava 19/1, Thimm 12, Gorsic 10/1, Brown 6, Peek 6, Pulk 2, Stammberger, Tsokov.

Punkte SNP BasCats: Arthur 15/1, Harris 13, Gianotti 11/2, Nash 10, Daub 8/2, Zipser 4, Palenickova 3, Meusel 2, Chatzitheodorou.

Rebounds: 43:37 (Hannover/SNP BasCats): Thimm 10, Gorsic 7, Team 6 – Harris 12, Nash 10, Gianotti 4.

Wurfquote aus dem Feld: 51:43%

Dreierquote: 31:24% (5/16:5/21)

Freiwurfquote: 68:72%

Ballverluste: 22:25

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Es fing gut an für uns. Nach unserer 24:17-Führung ist Hannover unnötigerweise herangekommen. Unsere 25 Ballverluste haben sie im Spiel gehalten. Stephanie Gardner hat uns richtig wehgetan. Gegenüber Wasserburg fehlte uns die Konzentration über 40 Minuten und wir waren in der Verteidigung nicht so bissig. Nach Einwürfen waren die Hannoveranerinnen unverständlicherweise oft viel zu frei. Mit einer Dreierquote von  5/21 war das Spiel nicht zu gewinnen. Victoria Harris war heute die stärkste Spielerin. Der Kampfgeist stimmte, wir haben viel mehr geackert als in Halle. Aber diese Niederlage lag an uns, nicht am Gegner oder den Schiedsrichtern.

Michael Rappe

 

  • 1. BundesligaTSV 1880 Wasserburg
    Derby-Sieg