Harter Fight: Umkämpftes Derby zum Saisonabschluss

Viel wurde gemunkelt im Vorfeld, vor allem was die Zukunft der Krofdorf Knights anbelangt. Entsprechend viele Gerüchte schwirrten am Sonntagnachmittag durch die Eduard-David-Sporthalle, doch davon ließen sich die jeweils vollständigen Kader der beiden Kontrahenten nicht beirren. Am Ende siegten die Gastgeberinnen

WETTENBERG/Grünberg – Viel wurde gemunkelt im Vorfeld, vor allem was die Zukunft der Krofdorf Knights anbelangt. Entsprechend viele Gerüchte schwirrten am Sonntagnachmittag durch die Eduard-David-Sporthalle, doch davon ließen sich die jeweils vollständigen Kader der beiden Kontrahenten nicht beirren. Schon beim Aufwärmen war deutlich zu spüren, dass es hier um mehr geht als um die letzten beiden Punkte der Saison. Im Derby der 2. Damen-Bundesliga (Nord) setzten sich letztendlich die Krofdorf Knights knapp mit 58:54 (23:31) gegen die Bender Baskets Grünberg durch.

 

Krofdorf Knights –
Bender Baskets Grünberg 58:54

 

Die beiden Mannschaften werden vorgestellt, jede Spielerin wird lautstark bejubelt. Als am Ende auch Aleksandra Heuser in der gegnerischen Halle begrüßt wird, gibt es Standing-Ovations. Nach 30 Jahren als Trainerin in den höchsten Ligen Deutschlands sowie im europäischen Ausland beendet sie ihre Karriere als Bundesligatrainerin, um sich der Jugendförderung zu widmen.

Ab der ersten Sekunde schenkten sich beide Teams nichts, um jeden Zentimeter wurde gefightet. Was die Gäste von Beginn an konsequent umsetzten, war die aggressive Verteidigung von Krofdorfs Topspielerin Chelsea Small. Marie Reichert und Isabell Meinhart teilten sich die Arbeit.

Heuser hatte zwar angekündigt, dass sie das Spiel nach dem Motto "Leinen los" gestalten wollen würde, doch davon ist wenig zu spüren. Lautstark gibt sie – ein letztes Mal zumindest im Shirt der Bender Baskets – Anweisungen an ihre Schützlinge. Auch spannend zu beobachten: Zwei völlig verschiedene Trainertypen. Uwe Scheidemann ohne sichtbares Eingreifen ins Spielgeschehen seines Teams, Heuser tigerte in der Coachingzone umher – auch der ein oder andere serbische Fluch ist zu hören.

 

Ein schönes Spiel ist etwas anderes. Hatte sich das Publikum eine offensiv ausgeprägte Partie gewünscht, so wurde stattdessen ein zerfahrenes und an Rhythmus fehlendes Auftreten abgeliefert. Erst ab Mitte des zweiten Viertels nahm das Spiel an Fahrt auf, beim Stand von 15:25 folgte dann die zweite Auszeit der Hausherrinnen. Zur Pause steht es 23:31.

 

"Wir wussten, dass Grünberg schnell relativ hoch führen würde und dann nachlässt. Das haben wir ausgenutzt und von Beginn an ein sehr körperliches Spiel geführt. Außerdem haben wir sehr viel weniger Ballverluste gehabt als sonst", sagte Scheidemann. Heuser war indes auch Minuten nach der Schlusssirene außer sich: Ich würde mich auch aufregen, wenn wir gewonnen hätten. Am Ende hatte Krofdorf mehr Spannung und hat deshalb verdient gewonnen. Insgesamt war es trotzdem ein toller Abschluss, auch wenn es in der Kabine natürlich Tränen gab."

 

Grünberg: Patton 17/3, Kohl 9/1, Reichert 8, Putz 7/1, Davis 6, Meinhart 4, Sola 2, Philippi 1, Hedrich, Kucera, Reeh.

 

Quelle: Charlotte Gemmeke (Gießener Anzeiger)