Hurricanes geben Führung in Opladen noch aus der Hand

Auch wenn Christian Greve einige Minuten nach Spielende emotional schon wieder runtergekommen war – aus seiner Enttäuschung machte der Coach keinen Hehl. Als „sehr bitter“ bezeichnete er die 69:70 (43:34)-Niederlage der Zweitliga-Basketballerinnen der BG ‘89 Avides Hurricanes beim BBZ Opladen. Damit verpasste das Team den dritten Sieg am Stück und vergab vorerst die Chance, sich in der oberen Region der Tabelle festzusetzen. „Am Ende waren es Kleinigkeiten, weil sich jede Spielerin irgendwann vermeidbare Fehler geleistet hat. Das hat in der Summe dazu geführt, dass wir das Spiel in der zweiten Halbzeit noch verloren haben“, meinte Greve.

Die Hurricanes verspielten vor allem im letzten Viertel den möglichen Sieg und endgültig die Neun-Punkte-Führung zur Pause. Insgesamt gelangen den Gästen nur noch 26 Punkte in der zweiten Hälfte. Auch ein Wechsel der Verteidigung zahlte sich nicht aus. Und so entschied sich das Spiel im letzten Angriff. Sicherte Kama Griffitts eine Woche zuvor noch den Sieg bei den Bender Baskets Grünberg in der Schlussphase ab, war die Amerikanerin dieses Mal mit weniger Wurfglück ausgestattet. 51 Sekunden vor dem Ende verpasste sie den Ausgleich, da nur einer von zwei Freiwürfen im Korb landete. Zwei Sekunden vor Ultimo verfehlte ihr letzter Zweier-Versuch das Ziel. „Wir haben den Angriff aber auch nicht wie in der Auszeit geplant herausgespielt, weil Opladen es gut wegverteidigt hat. Da lastete dann viel Druck auf Kama“, gab es vom Coach denn auch keinen Vorwurf. Dennoch blieben Griffitts fünf Dreier und insgesamt 20 Punkte ein schwacher Trost.

Schon im dritten Viertel hatte sich eine Wende angekündigt. Beim 58:49 in der 28. Minute durch Hannah Pakulat lagen die Hurricanes noch auf Kurs und wehrten bis dato jegliche Aufholversuche Opladens ab. Doch per Dreier verkürzte Leonie Schütter auf 54:58 (30.). Der schleichende K.o. hatte begonnen. Schütter brachte ihr Team mit einem weiteren Treffer aus der Distanz auch mit 59:58 in Führung (31.), Rebecca Nash konterte, Griffitts gelang per Zweier und Dreier noch einmal die 65:62-Führung (36.). Darauf antworteten Lea Wolff und abermals Schütter (insgesamt 24 Punkte) aus der Entfernung – 68:65 (38.). Pia Mankertz‘ Dreier zwei Minuten vor dem Schluss sollte nicht zur Verlängerung reichen, denn erneut wusste Opladen sich durchzusetzen. Laura Zdrvaveska erzielte die letzten und entscheidenden Punkte für ihre Farben (39.). „Ich kann niemandem einen Vorwurf machen, es lastete viel Verantwortung auf den Schultern der Spielerinnen, die viel gespielt haben“, betonte Greve.

Neben der verletzten Andrea Baden und der aus Studiumsgründen fehlenden Vivien Stoll hatte Greve auch auf Louisa Moritz (Einsatz für den SC Alstertal-Langenhorn) und weiterhin Genevive Wedemeyer (noch keine Spielgenehmigung) verzichten müssen und war so zu neunt nach Leverkusen gereist. Griffitts war zusammen mit Kapitänin Mankertz, die 17 Punkte markierte und „viel versucht hat“ (Greve), treffsicherste und auffälligste Akteurin. Hanna Pakulat sammelte erneut die meisten Rebounds ein – acht waren es.
(Rotenburger Kreiszeitung)