Hurricanes verlieren engen Schlagabtausch

Scheeßel – Je länger eine Serie andauert, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie irgendwann einmal endet. Das mussten nun auch die Avides Hurricanes in der 2. Basketball-Bundesliga der Damen erfahren. Dabei war die 62:66 (27:34)-Niederlage bei den Bergischen Löwen alles andere als folgerichtig.
Denn obwohl die Hurricanes lange Zeit einem Rückstand hinterhergelaufen waren, hatten sie die Partie nach einem 7:0-Lauf zu Beginn des dritten Viertels beim 55:52 durch einen Dreier von Kama Griffitts eigentlich gedreht. „In der Phase danach haben wir dann einiges liegenlassen, obwohl wir uns die Situationen gut erarbeitet hatten. Das ist ein bisschen ärgerlich“, haderte Coach Christian Greve.
Angetrieben von Viktoria Jäger (14 Punkte/zehn Rebounds) und Marquisha Harris (14 Punkte/16 Rebounds) schlugen die Löwen, bei denen Topscorerin Kristina King fehlte, zurück und gingen mit einer 63:57-Führung in die finalen vier Minuten. Vor allem die US-Amerikanerin Harris hatte es Greve angetan: „Das ist unglaublich, mit was für einer Leidenschaft und Intensität sie zum Rebound geht, und über 40 Minuten nur schwer zu kontrollieren ist.“ 
Die Gäste bewiesen jedoch Kämpferherz: Mirja Beckmann ließ ihre Farben 1:10 Minuten vor Schluss mit fünf Zählern in Folge beim 62:63 vom Fortbestand der Serie träumen. Die Chance dazu bekamen die Hurricanes: Doch nachdem Beckmanns Dreierversuch 27 Sekunden vor dem Ende nicht den Weg ins Ziel fand, machten Magdalena Gawronska mit einem verwandelten Freiwurf sowie die überragende Harris alles klar – 66:62.
Ob die Partie anders verlaufen wäre, wenn Greve auf Hannah Pakulat hätte zurückgreifen können, ist spekulativ. Obwohl sie die weite Auswärtsfahrt ins Bergische Land mit angetreten war, konnte die 24-Jährige ihrer Mannschaft nicht helfen. „Sie hatte Schmerzen in der Seitwärtsbewegung. Das wäre nicht sinnvoll gewesen“, stellte der Übungsleiter klar, der mit der ersten Halbzeit seines Teams nicht zufrieden war. 
Nicht nur, dass die Hurricanes mit einem 0:7 in die Partie gestartet waren, sie leisteten sich bis zur Pause 13 Turnover. „Wir haben sehr riskant gespielt“, urteilte Greve und erklärte dies mit dem gewachsenen Selbstvertrauen seines Teams: „Wenn man so ein gutes Gefühl hat, wie wir es hatten, neigt man dazu, Sachen zu machen, die man sonst nicht macht.“
Nur einmal hatten die Gäste in der ersten Halbzeit durch einen Dreier der Topscorerin der Partie, Pia Mankertz (21 Punkte), beim 23:22 kurzzeitig in Front gelegen (16.). Da die Aufbauspielerin im Scoring aber ansonsten wenig Unterstützung erhielt – Griffitts zwei Punkte bis zur Halbzeit, Alecia Cooley sechs Zähler – , bauten die Gastgeber ihre Führung zwischenzeitlich auf 43:32 aus (23.). 
„Kama musste sehr viel für ihre Punkte arbeiten“, wusste auch Greve. Am Ende kam die US-Amerikanerin zwar fast noch auf ein Double-Double (16 Punkte/neun Rebouns), zum Sieg reichte es damit aber nicht. Und nicht nur das: Da die Falcons Bad Homburg ihre Partie bei den Baskets Grünberg gewannen, zogen sie zwei Spieltage vor Saisonende wieder an den Hurricanes vorbei auf Play-off-Rang vier. 
(Rotenburger Kreiszeitung)