Hurricanes verlieren in Neuss mit 70:83

Franziska Worthmann hat gegen ihren Heimatverein mal wieder richtig aufgedreht. Die gebürtige Rotenburgerin im Dress der TG Neuss war maßgeblich daran beteiligt, dass die Zweitliga-Basketballerinnen der Avides Hurricanes mit einer 70:83 (39:43)-Auswärtsniederlage in die Weihnachtspause gehen und ihre Verfolgerrolle erst einmal abgeben müssen. Die Hurricanes fielen durch die vierte Niederlage in der neunten Partie auf Platz fünf zurück. „Wir haben das Spiel auf beiden Seiten verloren, denn wir haben auch sehr viele leichte Punkte liegengelassen“, wollte es Coach Christian Greve nicht nur an der verhältnismäßig hohen Anzahl von Körben, die sein Team einstecken musste, festmachen.

Mit kleinen Aussetzern gestalteten die Hurricanes die erste Hälfte noch ausgeglichen. Nach einem 12:19-Rückstand (8.) kamen sie zurück, übernahmen durch Becky Nash und Mirja Beckmann sogar die Führung mit 28:25 (14.) und blieben durch zwei Dreier von Pia Mankertz und einen von Andrea Baden auch bis kurz vor der Pause mit 39:41 dran (20.), ehe Briana Williams den 43:39-Halbzeitstand für Neuss erzielte.

„Wir haben einige Punkte kassiert, die nicht zu verteidigen waren – quasi aus dem Nichts haben die mit Brett getroffen. Die kennen halt ihre Körbe“, meinte Greve. Sein Team ließ sich davon teilweise runterziehen. Im dritten Viertel gerieten die Hurricanes zunehmend ins Hintertreffen. Zum Verhängnis sollte ihnen schließlich die hohe Foulbelastung werden. Noch vor der Halbzeit hatte Nash ihr viertes erhalten, am Ende des dritten Durchgangs erreichte auch Kama Griffitts diese Anzahl. Für beide Profis im Team der Hurricanes sollte die Partie denn auch frühzeitig beendet sein – Griffitts erwischte es in der 34. Minute, Nash keine 60 Sekunden später – die Centerin kam ohnehin nur auf 18 Einsatzminuten.

Neuss hatte bis dahin den Vorsprung schon ordentlich ausgebaut, unter anderem durch Dreier von Worthmann und Jana Heinrich. Worthmann (insgesamt 22 Punkte) war es auch, die beim 77:57 erstmals 20 Zähler zwischen ihre Tigers und den Hurricanes legte (35.). Ein kleines Waterloo bahnte sich bereits an. Doch Greve attestierte seinem ohnehin personell dezimierten Team mit Blick auf die Platzverweise: „Es hat alles probiert – das muss ich anerkennen. Ich kann keiner einen Vorwurf machen, wir hatten ja kaum noch Spielerinnen auf dem Feld. Wir haben bis zum Ende gefightet und sind ja auch noch herangekommen.“ Aufgrund der Foulprobleme standen bereits Anfang des letzten Viertels mit Melda Tölle und Michelle Schischkov zwei U 18-Talente gemeinsam auf dem Feld. Kapitänin Pia Mankertz musste gar 40 Minuten durchspielen.

Für eine erfolgreiche Aufholjagd sollte die Zeit letztlich nicht mehr reichen. Hannah Pakulat, Tuba Poyraz und Baden verkürzten die Differenz kurz vor dem Ende noch auf elf Punkte, ehe Worthmann von der Freiwurflinie das letzte Wort hatte. „Auch wenn es nach der Niederlage schwerfällt, das zu sagen: Wir haben eigentlich einen guten Job gemacht. Bei vielen gab es positive Ansätze“, fand Greve. Am auffälligsten waren Beckmann mit 15 Punkten und acht Rebounds, Mankertz mit 19 Punkten und fünf Rebounds sowie Pakulat mit sechs Punkten und zwölf Rebounds. „Am Ende war es eine Summe von Kleinigkeiten, durch die wir verloren haben“, stellte Greve fest.
(Rotenburger Kreiszeitung)