Jahn München stellt sich neu auf

München – Draußen 35°, drinnen den kühlen Kopf bewahren, das ist die Herausforderung in diesen Tagen bei der TS Jahn München. Auf der Tagesordnung steht nämlich nichts weniger als eine Neu-Orientierung der Zweitliga-Frauen. Nach acht – überaus erfolgreichen – Jahren mit Coach Rüdiger Wichote auf dem Chefsessel haben sich die Wege von Verein und Trainer nach der letzten Saison getrennt.
 
Seit 2011 beim Jahn – nun trennten sich die Wege von Verein und Trainer
 
Zweitliga-Teamchef (und Fördervereinsvorsitzender) Franz Ostermayer: „Es gab keinen konkreten Anlass für die Trennung, aber nach so vielen Jahren der Zusammenarbeit gibt es gewisse Reibungsverluste und wir als Abteilung wollen neue Impulse geben zur Förderung der Spielerinnen.“
 
Seit Beginn der neuen Bundesliga-Zeitrechnung für Jahn im Jahre 2011 war der Münchner Wichote als Headcoach im Einsatz, zuletzt fehlte im Frühjahr 2018 ein einziger Sieg in Freiburg zum Aufstieg in die Erste Liga, heuer war es eine nervenzerfetzende Serie mit drei Halbfinal-Partien gegen Bamberg, die alle drei in die Verlängerung gingen, ehe sich München geschlagen geben musste.
 
„Bei der Eingliederung der jugendlichen Top-Talente ist trotzdem nicht genug passiert,“ monierte die Abteilungsleitung. „Unsere U18-Bundesliga-Mannschaft war unter Trainer Armin Sperber dreimal im Deutschen Top4, konnte 2018 gar die Meisterschaft in eigener Halle holen. Und auch 2019 gewann der neue Trainer Dr. Markus Klusemann den dritten Platz in Deutschland mit den Juniorinnen. So gesehen haben es zu wenige unserer Mädchen in die Bundesliga-Mannschaft geschafft.“
 
Ostermayer weiter: „Auch die U16 als Deutscher Meister 2018 mit Trainerin Petra Fackler und unter den Top6 in 2019 mit Coach Sperber bestätigte den nachhaltigen Leistungstrend der Jahn-Basketballerinnen auf nationalem Niveau. Die Integration gerade dieser Spitzen-Mädels darf nun nicht verschlafen werden!“
 
Markus Klusemann übernimmt die Cheftrainer-Rolle, Petra Fackler ist seine Co-Trainerin
 
Mit einem neuen Trainingskonzept und einem neuen Trainerteam will man insbesondere  die Verzahnung der Bundesliga Teams WNBL und DBBL2 verbessern. Der Mann der Wahl ist dabei der promovierte Sportwissenschaftler Klusemann, der in der neuen Saison von der WNBL zur DBBL2 aufrückt: „Mein Ziel ist es die gute Arbeit im weiblichen Bereich weiter auszubauen. Die vom Trainerteam gesteuerte, individualisierte Trainingsplanung ist bereits angelaufen und regelmäßiges Fördertraining ab U16 wird die zahlreichen weiblichen Talente schnell in die Damenteams integrieren helfen.“
 
Unterstützt wird er dabei vom bisherigen Damen2-Regionalliga-Coach Marco Moroder, der die WNBL Jahrgang 2002 und jünger betreut. Für Jahn II zuständig sind die beiden Hauptamtler Christian Kaiser (neu im Jahn-Stab, unter anderem für Minis und SAGs verantwortlich) und Max Allert (früher WNBL-Co, jetzt u.a. U14-Leistungsgruppe). Die Damen3-Bayernliga liegt weiterhin bei Sperber, der zusammen mit Gerd Hendrysiak auch die U16 betreut.

Klusemann: „mit vier A-Trainern, zwei B-Trainern und etlichen Fach-Übungsleitern sind wir ab sofort sehr gut aufgestellt und werden die Ausbildung unserer Talente noch intensiver gestalten“.
 
Die Saisonvorbereitung hat in dieser Woche begonnen, auf allen Ebenen wird nun nach neuen, gemeinsamen Richtlinien gearbeitet, abgestuft je nach Altersklasse, aber mit deutlich erkennbarer, neuer Handschrift. Eine neue Ära ist angebrochen bei TS Jahn München Basketball – bald werden wir über die Kaderplanungen berichten.
 
Eines sei jedoch abschließend herausgestellt, so Fördervereins-Vorsitzender Ostermayer: „Bei Rüdiger Wichote möchte sich die Abteilung für die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren ausdrücklich bedanken!“

 
Von links: Rüdiger Wichote, Armin Sperber, Markus Klusemann (Fotos privat)