Jahresauftakt missglückt

Kaum schlechter hätte das Jahr beginnen können: gegen die Göttinger flippo Baskets BG 74 setze es eine Heimniederlage, bei der die eigene Offensivleistung nur schwer zu ertragen war.

„Aus der Mitteldistanz haben wir einen von elf getroffen, von der Dreierlinie drei von 25. Das sind zusammen vier Treffer bei 36 Würfen, also elf Prozent. Damit gewinnst du kein Spiel, auch nicht in der Oberliga“, zeigte Piotrowski entsetzt auf den Scoutingbogen. „Wir müssen nicht über Defense reden, über Setplay oder sonstwas, wir haben jede Menge freie Würfe gehabt, aber nichts getroffen. Das ist auch kein Pech, sondern eine Frage der Konzentration.“

Bei allem Ärger über das eigene Unvermögen darf man eines allerdings nicht außer Acht lassen: Göttingen zeigte mit einer kleinen Rotation eine richtig starke Leistung, verteidigte aggressiv, wirkte im Angriff frischer, schneller und harmonischer als der Meister und verlor auch nicht die Linie, als sich Megan Mullings bei einem eigenen Foul verletzte und ausschied.

Bis ins letzte Viertel hinein war die Partie dennoch völlig offen. Auch dank Neuzugang Angelika Stankiewicz, die sehr stark begann, erwischte Herne einen ordentlichen Start und legte bis zum 9:7 (5.) stets vor, ehe plötzlich fast nichts mehr in den Gästekorb fiel.

Ob Abaiburova oder Frericks, Westerik, Claesson oder Leonard – wer auch immer es versuchte, nichts passte. Und so nahmen die flippo Baskets eine 14:11-Führung mit ins zweite Viertel.

Hier schien sich Herne langsam zu fangen, kam über die großen Positionen (Brajkovic, Frericks) schnell zu ein paar Körben und setzte sich auf 23:18 (15.) ab. Um danach erneut den Faden zu verlieren. Mit einem 7:0-Lauf übernahmen die flippo Baskets bald wieder die Führung (23:25/17.), und mehr als den Ausgleich schaffte Herne in der Folge nie mehr.

Allerdings konnten sich auch die Gäste in dem schnellen Kampfspiel mit vielen Fehlern nie richtig absetzen. Mit 39:41 ging es in den Schlussabschnitt, bis zum 44:48 (35.) blieb Herne auf Schlagdistanz.

Dann verkrampfte das Team vollends, traf falsche Entscheidungen, verweigerte freie Würfe und brachte sich selbst unnötig in Zeitnot. So hatten die Gäste wenig Mühe, ihren verdienten Sieg ins Ziel zu bringen. Und die enttäuschten HTC-Fans hofften vergeblich auf eine Crunchtime mit möglichem Happy End.

Nach dem Spiel verabschiedete sich überraschend Kennedy Leonard von der Mannschaft. Sie flog bereits am Sonntag in die USA zurück. „Aus persönlichen Gründen“, wie sie über ihren Agenten mitteilen ließ. Mannschaft, Trainer und Verein bleiben überrascht und verärgert zurück, zumal sich das Transferfenster Ende Januar schließt und der Markt nach der Winterpause nicht gerade üppig ist.

  • 2. Bundesliga SüdHeidolph Schwabach Baskets
    Here it is