Jetzt gibt es das „Endspiel“

Rotenburg – Von Matthias Freese. Äußerlich wirkte Christian Greve völlig entspannt. So als wüsste er, was kommen würde. „Ich glaube, wir haben unseren Job gemacht“, betonte der Coach der Avides Hurricanes nach dem 87:43 (37:25)-Heimsieg seiner Zweitliga-Basketballerinnen gegen die Bender Baskets Grünberg. Rund 40 Minuten später stand fest, dass sein Team als Tabellenvierter in den letzten Spieltag geht und die Qualifikation für die Play-offs damit wieder selbst in der Hand hat.
Schützenhilfe leisteten die Panthers Osnabrück. Der Spitzenreiter siegte – wie von Greve erwartet – zeitversetzt beim Hurricanes-Konkurrenten Falcons Bad Homburg mit 71:50 und schubste diesen damit wieder vom begehrten Platz. Fest steht auch: Sollten die Hurricanes Sonntag den SV Halle schlagen, geht es im Halbfinale gegen Osnabrück. „Es ist doch schöner, gegen Halle so ein Endspiel zu haben. Es wird aber ein hartes Brot“, meinte Kapitänin Pia Mankertz. Was die Sache nicht gerade erleichtert, ist die angespannte Personallage, die sich seit Samstag noch verschärft hat. Neben der zwar auf dem Spielbericht eingetragenen, aber nicht eingesetzten Hannah Pakulat sowie Andrea Baden (beide Bänderverletzung) gesellte sich ab der 32. Minute auch noch Youngster Tuba Poyraz zu den Verletzten. Zu den Freiwürfen trat sie nach einem Dreikampf mit Hannah Müller und Katharina Philippi noch an, humpelte dann aber vom Feld – der Knöchel des rechten Fußes war kurz darauf dick geschwollen. „Das macht mir etwas Sorgen und ist auch für sie ärgerlich, denn ich hätte sie wohl durchspielen lassen, weil sie es gut gemacht hat“, meinte Greve. So saßen schließlich mehr verletzte als einsatzfähige Spielerinnen auf der Bank, schließlich hatte auch Melda Tölle (Kreuzbandriss) hier Platz genommen.
Fast hätten die Hurricanes die Partie sogar ohne Wechselmöglichkeiten beenden müssen, denn bereits in der 22. Minute hatte Lotta Stach ihr viertes Foul kassiert. Doch die Jugendnationalspielerin blieb drauf, agierte clever und steuerte später unter anderem noch einen Dreier bei.
Frühzeitig hatten die Hurricanes auch dank der zwei schnellen Dreier der gut aufgelegten Mirja Beckmann das Spiel auf ihre Seite gezogen. Nach einem 10:0-Run lagen sie bereits nach einer Viertelstunde mit 32:16 vorne. Endgültige Klarheit brachte ein 17:0-Lauf, den Alecia Cooley zum 62:31 abschloss (30.). Da mochte sich der lautstarke Grünberg-Fan auf der Tribüne, der mit jedem Pfiff der Referees vehementer auf seine Trommel eindrosch, noch so sehr ärgern – die Hessinnen waren an diesem Tag einfach zu schwach. „Man hat schon gemerkt, dass die mit der Saison abgeschlossen hatten. Wir haben aber auch den Ball sehr gut bewegt“, fand Greve.
Besonders erwähnenswert: Gleich drei Spielerinnen der Hurricanes gelang ein Double Double – für Alecia Cooley (22 Punkte, 13 Rebounds) war es bereits das neunte, für ihre Landsfrau Kama Griffitts das erste (15 Punkte, elf Rebounds) und für Mankertz das zweite mit 24 Punkten und zehn Assists. Dennoch ärgerte sie sich kurzzeitig ein wenig. Denn mit zwei Rebounds mehr hätte sie ein seltenes Triple Double erreicht.
 (Rotenburger Zeitung)