JUBEL UND ERLEICHTERUNG: Endlich der ersehnte Heimsieg

Der Moment in dem alles klar war: erst der Schlusspfiff. Der Jubel der Mainzer war groß. Zweiter Sieg im fünften Spiel und endlich der ersehnte erste Heimsieg. Gewinnen, das kann der ASC in der 2. Bundesliga. Das haben die Mainzerinnen nun mit dem zweiten Erfolg unter Beweis gestellt, nachdem man im letzten Jahr mit 0:20 ein Katastrophenjahr erlebt hatte.

„Endlich haben wir nach bereits zwei guten Heimvorstellungen auch den Sieg geholt“, sagte Sportvorstand Dominique Liggins nach dem Spiel. „Es war wichtig zu Hause Punkte einzufahren und jetzt sind wir voll im Soll.“ Einen Sieg aus den ersten 7 Spielen wollte der ASC mitnehmen, das gerade unter der Berücksichtigung das in den 7 Spielen mit Bad Homburg, München, Würzburg und Bamberg gleich vier echte Kaliber warteten. Das man es Bad Homburg und München sehr schwer gemacht hatte war klasse, dafür konnte man sich aber nichts kaufen. Das man gegen Weiterstadt einem 25 Punkte Rückstand hinterher laufen musste, mehr als ärgerlich. Der Auswärtssieg in Ludwigsburg war phasenweise das was man in Mainz sehen will und das Spiel gegen Speyer war ein klassischer Abstiegskrimi.

„Ich liebe solche Spiele“, sagte ASC-Trainer Andre Negron – und lächelte. „Solche Spiele helfen uns, besser zu werden.“ Weil es um Kleinigkeiten geht, ums Aufstehen, wenn man hingefallen ist. „Wir sind immer wieder aufgestanden“, bilanzierte Alina Dötsch, „wir haben gezeigt, dass wir ein richtiges Team sind.“

Die Partie wurde von beiden Teams sehr intensiv geführt und war durch viele Foul-Pfiffe geprägt. Den etwas besseren Basketball zeigten phasenweise die Gäste bei denen das 17-jährige Talent Bianca Helmig bestens aufgelegt war und in Durchgang eins 6 von 7 Dreiern traf. Das junge Talent war damit maßgeblich am guten Spiel ihrer Mannschaft beteiligt. „Sie ist der weibliche Steps Curry in diesem Spiel gewesen und hat uns vor großer Probleme gestellt, so Coach Negron. „Ich denke sie hat tolle Anlagen und sie wird sicher noch einiges von ihrem Potential abrufen können. Einfach eine tolle Spielerin.“

Ein Faktor im Spiel der Mainzer war in jedem Fall die Bank. Patricia Sagerer zeigte einmal mehr wie viel Qualität sie mitbringt und war von der Bank kommend die dritt beste Punktelieferantin. Und sie war es auch die mit einem Ihrer vier Dreier den Endstand herstellte. Bezeichnend für ihre derzeit gute Form. Früh auf die Leistungsträger Shantrell Moss und Alina Dötch verzichten. In dieser Phase sprangen Hannah Finke und Amina Pinjic in die Bresche und sorgten stets für Gefahr. Die überragende Akteurin auf Seiten der Mainzer war aber wieder einmal Niki Kacperska. Von vielen vor der Saison als schwache Verpflichtung kritisiert, bestätigt Sie Woche für Woche das was die Trainer und der Vorstand in ihr sahen als sie im Sommer bei den Mainzern vorspielte. Nicht nur ist sie beste Mainzerin, ihre Stats machen sie auch zu einer der besten der Liga.

In einem eng umkämpften Spiel wechselten sich beide Teams mit der Führung ab. Nachdem im letzten Viertel zunächst dreieinhalb Minuten lang keine Mannschaft getroffen hatte, traf Nicki Kacperska per Dreier zum 55:54. 93 Sekunden vor Schluss stand es 62:62, Hannah Finke durfte an die Freiwurflinie – vergab aber zweimal. Danach traf Speyer einmal von der Linie. Im nächsten Angriff jedoch setzte Patricia Sagerer den bereits erwähnten Dreier. Danach: Je ein Fehlwurf auf jeder Seite. Kacperska spielt clever die Zeit runter, Speyer foult nicht. Spiel-Ende. Sieg. Ein Betreuer der Gäste trat wütend gegen eine Werbebande, der ASC jubelte. „Wir haben den Sieg heute mehr gewollt“, fand Alina Dötsch. Trainer Negron stimmte zu: „Mental waren wir immer fokussiert.“

Am kommenden Wochenende geht es zu Hause weiter gegen die favorisierten Würzburger. „Speyer war ein Abstiegskrimi, in dem wir unbedingt punkten mussten. Gegen Würzburg haben wir wieder ein völlig anderes Spiel. Sie haben tolle Spielerinnen und spielen sehr clever. Sie sind die Favoriten und wir haben nichts zu verlieren. Diese Spiele haben uns bisher gegen Bad Homburg und München gelegen. Mal sehen wie wir Würzburg vielleicht ein wenig ärgern können. Uns ist wichtig diese Saison auch gegen die top Teams mitspielen zu können und dort nicht zu viel herzuschenken. Denn die Erfahrung, die wir aus diesen Spielen mitnehmen, helfen uns in den Spielen wo es für uns um wichtige Punkte gegen Konkurrenten um den Klassenerhalt geht.“, sagt Coach Negron.