Kein Easy Credit bei GiroLive

Das Leben schreibt die besten Drehbücher und manchmal auch die dramatischsten. Die Turnschwestern aus Hannover, die sich in Freiburg noch wie im freien Fall fühlten, benötigten endlich einen Cliffhanger. Und den haben sie bekommen. Als das Spiel am Samstag um 20:52h beendet schien, erstarrten alle Spielerinnen und schauten ungläubig zur Anzeigetafel hoch. Hoch und wieder in die Gesichter der Refs und wieder hoch und wieder zurück. Doch Aleks Rogic als 1. Schiedsrichter verzog keine Miene. Ende aus, Schluss im Bus. Da stand es 68:72. Und die Zuschauer guckten ins Programmheft, Seite 4 und zurück an die Anzeigetafel und naja da im Heft stand das Ergebnis des Hinspiels. Ebenfalls 68:72. Daher die Verwirrung auf Seiten der Spielerinnen. Was bedeutet das jetzt für Hannover? Weiter der Fall nach unten? Wieder einen Platz getauscht mit dem Gegner? Nur noch Rang 7? Am Ende war es der Trainer, der die Antwort kannte: Es zählt die Differenz der Gesamtpunkte. Und auch die liegt bei beiden Mannschaften extrem nah beieinander: Hannover -12, Osnabrück -16. Also bisher bleibt alles beim Alten: Hannover 6 – Osnabrück 7. Es kommt nun also alles auf das Fernduell am nächsten Wochenende an. Keine Regisseurin hätte das besser ins Liga-Drehbuch der Saison schreiben können. Auch an anderer Stelle (Platz 3-5) wirkt die Szenerie filmreif. Dies ist ebenfalls interessant für die Turnschwestern, da dies ein möglicher Gegner für die Turnschwestern sein könnte. Oder eben nicht und der Cliffhanger löst sich bei einer möglichen Niederlage. Der Showdown findet definitiv am 14.3. statt. Tatort Marburg.
Wer sich jetzt wundert, dass hier überhaupt nix zum Inhalt des Spiels steht: das ist uns natürlich auch aufgefallen. Sorry manchmal verliert man sich halt in den schönsten Wortspielen… Deshalb bitte: weiter lesen…
Niemand hatte gedacht, dass es leicht werden würde gegen die Spaßkassen Mädels aus Osnabrück. Aber die Fakten sprachen für den TKH: bereits zwei Siege gegen dieses Team eingeheimst, Derby erprobt und Derbyliebhaber sowieso. Osnabrück wusste worauf sie sich einlassen und kam optimal vorbereitet in den Birkendome. Der TKH zur Zeit ja immer noch ohne etatmäßige Aufbauspielerinnen, dagegen hatte Jenny Strozyk eine druckvolle Defense, die Tarasava und Stammberger als „Aushilfs“Point-Guards unter Druck setzte. Dementsprechend schwer wurde es für die Turnschwestern in ein geregeltes Set-Play zu kommen und das erste Viertel ging gleich mal 14:21 verloren. Auch im zweiten Viertel versuchten Janne Pulk und Sasha Tarasava zu oft mit Alleingängen den Rückstand aufzuholen, aber die Wurfquote war einfach zu schlecht, um Osnabrück in Bedrängnis zu bringen. Osnabrück hatte mit Rollerson eine Centerspielerin im Gepäck, die ja im Hinspiel noch nicht von Partie gewesen war und dies stellte die Hannoveranerinnen vor große Probleme. Keine der Centerspielerinnen war in der Lage Rollerson zu verteidigen. Kam sie in die Zone sammelte sie entweder Rebounds oder verwertete zweite Chancen ihrer MItspielerinnen. Halbzeit: 35:42.
Nach der Halbzeit entschlossen sich die Turnschwestern dann das Tempo ein wenig zu erhöhen. Bisschen Harakiri, bisschen unorthodox, weniger Spießer mehr Freestyle. Das schien die Osnabrücker Mädels aus dem Rhythmus zu bringen und Hannover kam auf besagte vier Punkte ran. 52:56.
Trotz einiger Fehlpässe nun auch auf der Seite der Gäste, waren diese nicht bereit den Blankoscheck auszustellen. Hannover kämpfte und mühte sich ab. Tzokov nahm allen Mut zusammen und schmiss sich die Seele vom Leib. Tarasava wollte es ein bisschen zu sehr und dann war da immer wieder Rollerson, die ihre Freiwürfe verlässlich versenkte. Das Herzschlagfinale ging dann nicht mehr um den Sieg, sondern nur für den direkten Vergleich und an dieser Stelle könnt ihr den Bericht wieder von vorne lesen.
Oder entspannt die Füße hochlegen und durchatmen. Bis Samstag, dann folgt der letzte Streich…
Let´s Go TKH