Maddie Simon ist Greves Hybrid-Lösung

Scheeßel – Mit zwei neuen Profispielerinnen gehen die Basketballerinnen der Avides Hurricanes Ende Oktober in die nächste Zweitliga-Saison. Nach Centerin Daeja Smith verpflichtete der Verein mit Maddie Simon eine weitere US-Amerikanerin. Die 23-Jährige kommt von der Nebraska University in Lincoln und folgt damit auf Kama Griffitts, die sich entschieden hat, nach zwei Spielzeiten nicht zu den Hurricanes zurückzukehren. Sie beendet mit 29 Jahren ihre Karriere und bleibt in den Staaten.

„Ich habe lange nach einer Hybrid-Lösung gesucht“, erzählt Christian Greve und meint damit eine Spielerin, die als Flügel, aber auch unterm Korb agieren kann, „eine „Stretch four mit Postqualitäten“, wie es der Hurricanes-Coach in der Basketball-Sprache nennt. Die 1,88 Meter große Simon ist damit kein Eins-zu-eins-Ersatz für Griffitts, sondern bringt durchaus andere Qualitäten mit. So kann sie auch als Back-up für Daeja Smith agieren. „Aber sie wird schon mit dem Schwerpunkt Flügel eingesetzt“, sagt Greve.

Der Coach wich dafür auch von seiner eigentlichen Devise ab, möglichst nur Spielerinnen zu verpflichten, die bereits ihre Erfahrungen in Europa gesammelt haben. „Dass ist tatsächlich ein Schritt, den ich nicht so oft gehe, dass ich eine Spielerin direkt vom College hole“, gesteht er. „Aber ich habe viele Videos von ihr geschaut und auch das Videointerview mit ihr war sehr positiv, sodass die Zweifel ausgeräumt waren.“

Maddie Simon kommt übrigens von derselben Agentur, die auch Kama Griffitts betreut hat. „Ich habe die Hurricanes hauptsächlich wegen meiner Agentin Jeanne McNulty-King ausgewählt. Sie hat mit Kama Griffitts zusammengearbeitet“, erklärt der Neuzugang auf Nachfrage. „Ich habe ihrem Rat vertraut, dass die Hurricanes gut zu mir passen würden. Nachdem ich mit Trainer Christian Greve gesprochen hatte, wusste ich, dass dies die Mannschaft für mich ist – aufgrund ihrer Wettbewerbsfähigkeit und ihres Spielstils.“

Für die Nebraska Cornhuskers war sie in der NCAA Division I (Big Ten Conference) aufgelaufen und in ihrer letzten Saison auf 6,8 Punkte und 3,1 Rebounds im Schnitt gekommen. „Ich freue mich auf die Herausforderung, die meine erste Saison in Europa mit sich bringen wird. Aufgrund meiner Erfahrung in Nebraska habe ich das Gefühl, bereit zu sein, um gegen die Besten zu spielen und kann es kaum erwarten, mit meiner Mannschaft anzutreten.“

Das bisher einzige Wort, das sie auf Deutsch kenne, sei „Danke schön“, verrät Maddie Simon, doch das könnte sich schon bald ändern, denn geplant ist, dass die Amerikanerin im Jugendbereich auch ins Coaching einsteigt – möglicherweise an der Seite von Kapitänin Pia Mankertz, die künftig die weibliche U 16 trainiert.

Ihr Hauptaugenmerk gilt freilich dem Zweitliga-Team. „Ich würde mein Spiel als vielseitig beschreiben, weil ich im College Guard und Forward gespielt habe, auf verschiedene Arten punkten und verschiedene Positionen bekleiden kann. Ich habe die Fähigkeit, die Dreier zu schießen und mit Tempo nach vorne zu dribbeln. Ich freue mich darauf, meine Vielseitigkeit überall dort einzusetzen, wo unser Team sie benötigt, um zu gewinnen“, betont Simon. Klar scheint jedenfalls, dass das Spiel der Hurricanes mit ihr eine andere Note erfahren wird, wenn sie Mitte September ankommt.

(Rotenburger Kreiszeitung)