Mit dem Kopf vor die Wand

Damen-Basketball-Bundesliga:
SNP Bascats USC Heidelberg – BC Pharmaserv Marburg 65:56.

Autsch! Der BC Pharmaserv Marburg hat das Kellerduell in Heidelberg verloren. Positiv: Der direkte Vergleich wurde durch den 79:65-Erfolg im Hinspiel gerettet. Und die Verletztenliste ist nicht länger geworden. Marburg bleibt Neunter (Bilanz 4:9), Heidelberg rückt auf Rang zehn vor (4:10). Erfolgreichste Punktesammlerin für den BC war Katie Yohn. Marburgs Neue, Maryna Ivashchanka, kam in ihrem Debüt in 16,5 Minuten auf 6 Punkte und 4 Rebounds.

Es hätte so schön werden können. Einen Sieben-Punkte-Rückstand (42:49, 28. Minute) hatten die Marburgerinnen wettgemacht. Yohn netzte per Dreier zur 54:53-Führung ein (34.). Die rund 30 BC-Anhänger hofften auf die Schlussoffensive ihres Teams.

Die kam aber nicht. Die nächsten – und letzten – Punkte der Gäste landeten erst 16,5 Sekunden vor Schluss auf der Anzeigetafel. Heidelberg hatte in den 6:31 Minuten dazwischen zwölf erzielt und drohte beim 65:64 in der letzten Minute den 14-Punkte-Rückstand im direkten Vergleich zu gewinnen. Dass das nicht gelang, könnte in der Endabrechnung wichtig werden, wenn beide Teams punktkleich da stehen.

Die Partie begann zäh: 2:2 stand es nach fünfeinhalb Minuten. Ein Fehlwurf-Festival. Dabei ließ Marburg die größeren Chancen aus, so dass nach dem ersten Viertel nur eine 14:13-Führung heraussprang. Bis zur 14. Minute baute der BC den Vorsprung auf 25:18 aus, büßte ihn kurz nach dem Seitenwechsel wieder ein (31:33, 22.), gab sich aber auch beim (40:47, 28.) noch nicht geschlagen. Zu viele schwache Eins-gegen-eins-Situationen gaben im letzten Viertel den Ausschlag zur 200. Niederlage des BC Marburg in der Bundesliga-Hauptrunde (288 Siege).

 

Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Wir haben nicht als Team zusammengespielt, obwohl uns das sonst auszeichnet. Stattdessen haben wir ,Hero-Ballʻ gespielt – jede wollte der Held sein. Und wir wollten mit dem Kopf durch die Wand, anstatt den einfachen Wurf zu suchen. Im dritten Viertel hat Heidelberg offensiv seinen Rhythmus gefunden. Und wir waren im letzten Viertel nicht gut und nicht smart genug. Wir wussten, dass wir mit einem Sieg Richtung Playoffs schauen könnten. Und das wollten wir auch. Doch wir haben verkrampft. Zum Glück haben wir den direkten Vergleich gerettet. Deshalb auch kurz vor Schluss noch die Auszeit. Wir wollten, dass alle wissen, worum es geht. Maryna hat nach kurzer Zeit mit dem Team heute schon gezeigt, dass sie uns viel helfen kann und wir von ihren Qualitäten profitieren werden.“

Katie Yohn (Topscorerin Marburg):
„Heidelberg hat sehr aggressiv verteidigt und uns viele Optionen weggenommen, und wir waren nicht bereit dafür. Wir wussten, dass es ein wichtiges Spiel ist, haben aber ängstlich gespielt und in der Offense beim Zug zum Korb mehr auf Fouls gehofft, als wirklich Punkte machen zu wollen. Maryna hat uns heute schon geholfen. Sie war erst zwei Mal im Training, aber gibt uns unterm Korb eine weitere Option. Da müssen wir sie noch besser einbinden.“

 

Statistik: Heidelberg – Marburg
Viertel: 13:14, 16:17, 20:13, 16:12.
Heidelberg: Arthur 2 Punkte, Daub 8/2 Dreier, Gianotti 18/2, Harris 12 (15 Rebounds), Kleinert (n.e.), Meusel 4, Nash 6 (9 Reb.), Norton 6 (3 Steals), Palenickova 3, Schüler 3/1, van Veen 3/1, Zipser (n.e.).
Marburg: Baker 5/1, Klug 6 (9 Reb.), Reeh (n.e.), Schaake 2, Simon 1 (7 Reb., 4 Assists), Wagner 5/1, Wilke 14 (7 Reb.), Yohn 17/2, Ivashchanka 6.
SR: M.Jelenic, T.Bruchof. Z: 400.

 

Fun Facts: Tonisha Baker erzielt ihren 100. Dreier in der Bundesliga-Hauptrunde (verdrängt Alex Keil, 99, von Platz 9 in der Team-Historie seit dem Wiederaufstieg 1992). / Zum dritten Mal in Folge hält Marburg auswärts einen Bundesligisten unter 66 Punkten (Fail: Bilanz 1:2). / Zum zweiten Mal in dieser Saison gewinnt Marburg ein Hinspiel mit 14 Punkten Differenz und verliert das Rückspiel mit 9 (CEWL: Satu Mare 85:71, 68:77).

Fail Facts: Erste Marburger Niederlage gegen Heidelberg überhaupt (Bilanz 4:1). / 56 erzielte Marburger Punkte sind in der Bundesliga die wenigsten seit 25.11.2017 (53:68-Niederlage in Herne). / Marburgs Feldtrefferquote (30,8) ist seine schlechteste auswärts in einem Bundesligaspiel seit 27.11.2016 (28,1 bei 48:64-Niederlage in Wasserburg).

 

Nächstes Spiel: Samstag, 25. Januar, 19 Uhr, Bundesliga-Heimspiel gegen Xcyde Angels Nördlingen, Georg-Gaßmann-Halle.

 

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(von Marcus Richter)

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