Mit viel Risiko ins finale Gruppenspiel

Keltern. Vielleicht bestreiten die Basketballerinnen der Rutronik Stars Keltern am Donnerstag um 19 Uhr (Speiterlinghalle, Dietlingen) ihre letzte EuroCup-Partie in dieser Saison, vielleicht aber auch nicht. Der Beziehungsstatus zwischen den Sternen und dem europäischen Wettbewerb, er ist vor dem finalen Gruppenspiel gegen KSC Szekszard kompliziert.

Sicher ist, dass Keltern die Vorrunde in Gruppe I auf Platz drei beenden wird – unabhängig davon, ob Bundesligarivale Herner TC, der auf dem vierten und letzten Rang liegt, am Donnerstag gegen die Belgerinnen von Basket Hema SKW verliert oder nicht. Denn die Sterne haben den direkten Vergleich mit Herne gewonnen. Die Plätze eins und zwei, die für die direkte Play-off-Qualifikation gereicht hätten, sind für Keltern nicht mehr erreichbar.

Dafür hätten die Sterne vergangene Woche gegen SKW mit elf Punkten Differenz gewinnen müssen, am Ende betrug Kelterns Vorsprung aber beim 74:68 nur sechs Zähler.

Doch auch als Gruppendritter besteht noch eine hauchdünne Chance auf die Play-offs. Das bestätigte der internationale Basketballverband FIBA am Montag auf Anfrage der Pforzheimer Zeitung. Jeweils die besten zwei Drittplatzierten der beiden Conferences (Conference 1: Gruppe A bis E, Conference 2 Gruppe F bis J) kommen nämlich ebenfalls eine Runde weiter. Keltern ist in Conference 2. In dieser hat BCF Elfic Fribourg Basket aus Gruppe J vor dem letzten Spieltag die besten Chancen auf die Play-offs. Das Schweizer Team ist mit acht Punkten vor dem letzten Speiltag der Gruppenphase der beste Dritte dieser Conference. Alle anderen Gruppendritten haben derzeit sieben Punkte. Sollte das so bleiben, könnten die Sieg/Niederlagen-Bilanz oder die Körbedifferenz am Ende ausschlaggebend sein. So oder so Keltern ist auch abhängig von den Ergebnissen anderer Partien der Concference 2.

Sieg ist Pflicht

„Wir müssen auf jeden Fall gegen Szekszard gewinnen“, stellt Sterne-Trainer Christian Hergenröther beim Blick auf die derzeitige Situation fest. Doch auch Hergenröther weiß, gegen KSC Szekszard wird das alles andere als leicht. In Ungarn unterlag Keltern dem aktuellen Tabellenführer der Gruppe I mit 48:83 deutlich – und das in Bestbesetzung.

Im Rückspiel fehlt neben der Langzeitverletzten Andjelina Radic (Kreuzbandriss) auch weiterhin Harriet Nawezhi (Probleme mit der Achillesferse). Außerdem ist Emmanuella Mayombo angeschlagen, konnte in den vergangenen Tagen nicht trainieren.

Insgesamt wirkten Kelterns Basketballerinnen zuletzt müde. Im DBB-Pokal mühten sie sich beim Zweitligisten BG 89 Avides Hurricanes zu einem 72:55 – ein Ergebnis, dass deutlicher aussieht als der Spielverlauf tatsächlich war.

Trotz der prekären Situation will Sterne-Coach Hergenröther gegen Szekszard volles Risiko gehen. „Wir werden ein, zwei Dinge ausprobieren und schauen, ob wir die Ungarinnen damit aus dem Konzept bringen können“, so Hergenröther.

Autor: Anna Wittermshaus (Pforzheimer Zeitung: 04.12.2019)