Nervenflatterspiel!

Uiuiui, was war denn das für ein Basketballspiel?
Der Letzte Saarlouis empfängt den Vorletzten Chemnitz zum Duell.
Wenn man sich das Restprogramm der Liga anschaut, war es für die Royals aus Saarlouis ein klassisches Do-or-die-Spiel. Denn: Die Royals haben ein Spiel weniger als die beiden direkten Konkurrenten um den Abstieg Chemnitz und Braunschweig, Saarlouis hatte vor dieser Partie einen Punkt weniger als Chemnitz und drei Punkte weniger als Braunschweig. Saarlouis hat aber beide Konkurrenten noch zuhause. Erste Aufgabe war es also Zuschauer zu mobilisieren, damit sie die Halle in ein Tollhaus verwandeln würden. Kurz vor halb vier konnte man schon konstatieren: Plan 1 gelungen. Die Halle füllte sich gut.
Nun sollte es den Royals – vor allem nach der sehr guten Leistung am vergangenen Wochenende in Marburg – doch leicht möglich sein, den weitgereisten Gegner in seine Schranken zu verweisen. Doch – es kommt erstens alles anders und zweitens als man denkt. Chemnitz hatte die feuerroten Trikots angezogen und so begannen sie auch. 0-2, 0-4, 0-6. Es war verdächtig ruhig in der Halle. Nur die eifrigen Saarlouiser Trommler taten alles, um die Stimmung anzuheizen. Trotz allem, es entwickelte sich kein gutes Spiel. Die Nerven lagen blank, der Druck auf die Spielerinnen war enorm, keine wollte einen Fehler machen und alle taten es, mal mehr, mal weniger. Chemnitz kam zu Beginn wesentlich besser mit dem Druck zurecht. Die Einstellung zum Spiel war ausgeprägter als bei Saarlouis. Zwei Spielerinnen ließen sich von alledem kaum beeindrucken, Maja Hood auf Chemnitzer Seite überragte alle mit beeindruckenden 26 Punkten und 14 Rebounds, und Angela Rodriguez auf Seiten der Royals sorgte mit fünf Dreiern bei acht Versuchen dafür, dass es Chemnitz nie gelang, dem Spiel den Deckel aufzusetzen. In jedem Viertel das gleiche Spiel: Chemnitz verschaffte sich einen Vorsprung, Saarlouis verlor reihenweise Bälle und kämpfte sich trotzdem immer wieder ran. Im ersten Viertel auf 20:20, im zweiten gingen sie sogar bis zur Halbzeit mit 37:35 in Führung, im dritten kamen sie dann gar nicht ins Rollen, sondern fast unter die Räder und kämpften sich nach 12-Punkte-Rückstand wieder auf drei Punkte heran. Im Schlussviertel sorgten dann Ariel Hearn und die Macht der Zuschauer für einen glücklichen Saarlouiser Sieg (73:68) und das passende Geburtstagsgeschenk für Headcoach Ondrej Sykora. Die Statistik des Spiels liest sich teilweise erschreckend: So traf Chemnitz nur einen von 24 Dreierversuchen, Saarlouis verzeichnete 21 Ballverluste und die Schiedsrichter pfiffen insgesamt 46 Fouls.
Let’s go Royals