Nervenstarke Hegele macht Derby-Erfolg perfekt

Die Bender Baskets Grünberg bezwingen in einem packenden Zweitliga-Duell die gastgebenden Krofdorferinnen.KROFDORF – Es wurde ein packendes Match auf Augenhöhe in der Eduard-David-Sporthalle, der Festung der Kroforf Knights. Der neunte Spieltag der 2. Damen Basketball Bundesliga zeigte zwei defensiv starke und ebenbürtige Mannschaften, jedoch war Grünbergs Offense einen Tick besser. So feierten die Gäste am Ende einen knappen 62:59-Erfolg.

Krofdorf Knights – Bender Baskets Grünberg 59:62
Freie Plätze gab es in der heimischen Halle der Knights kaum noch. Die Fans beider Teams – vor allem die Grünberger brachten die Halle zum Beben – bekamen von der ersten Minute an so einiges für ihr Eintrittsgeld geboten. Von Anfang an war auch wieder Grünbergs Liga-Topscorerin Cassidy Mihalko (26 Punkte, 13 Rebounds, sechs Steals) kaum zu stoppen, bei einer Trefferquote von traumhaften 71 Prozent. Eine Verschnaufpause auf der Bank? Während der gesamten Spielzeit Fehlanzeige. Weder in der Zone noch außen fand Krofdorf ein Gegenmittel für die US-Spielerin. Nach den ersten zehn Minuten des rasant geführten Duells lag Grünberg mit sieben Punkten vorne (13:20).
Krofdorf musste seine Spielweise ändern und meldete sich deutlich treffsicherer im zweiten Durchgang zurück. Die üblichen Verdächtigen bei der Jagd nach Körben konnte man bei den Ritterdamen auch wieder gegen Grünberg beobachten. Allerdings blieben Darien Huff leicht (18 Punkte, acht Rebounds) und Tykyrah Williams stark (acht Punkte, zehn Rebounds) unter ihren Möglichkeiten. Sie wurden abgeklärt und solide von den jungen Grünbergerinnen verteidigt. Die erst vor Kurzem zur Ritterin geschlagene Tereza Kracikovà (13 Punkte, neun Rebounds, zwei Blocks) bot dafür ein exzellentes Spiel auf der Center-Position.
Bereits in der ersten Hälfte wurde klar, dass Grünberg erneut Probleme beim Rebounding hat. Diese Kategorie ging mit 42 zu 30 an die Krofdorferinnen. Auch gegen die Knights waren die offensiven Rebounds, 16 an der Zahl, und dann Punkte im zweiten Versuch der Grund, warum der Ausgang des Spiels so denkbar knapp für Grünberg ausfiel. Glück für die Gallusstädterinnen, dass statistisch nur etwa jeder vierte Wurf ein Treffer für Krofdorf war. Nach der Halbzeit (34:37) zogen beide Teams die Schrauben in der Defense weiter an. Das dritte Viertel ging dabei mit 13:12 aber knapp an die Baskets.
Beim Stand von 50:57 im letzten Viertel, bei noch drei Minuten und 30 Sekunden zu spielen, begann Grünbergs Trockenzeit und Krofdorf kam mit einem Sieben-Punkte-Run zurück Tykyrah Williams brachte mit einem Dreier den Ausgleich zum 57:57 bei weniger als zwei Minuten zu spielen. Dann wurde Lisa Bonacker gefoult und versenkte lässig beide Freiwürfe. Krofdorf verlor anschließend seinen Ballbesitz bei noch 40 Sekunden bis zum Buzzer. Grünberg verfehlte jedoch seine Chance, die Führung auszubauen, doch die stark reboundende Katharina Philippi holte einen wichtigen offensiven Rebound und wurde beim Korbversuch gefoult.
An der Linie konnte sie einen der beiden Würfe zum 57:60 verwandeln. Beim Foul bei Krofdorfs nächstem Angriff verfehlte sie erst beide Freiwürfe, Kracikovà angelte sich den Rebound und wurde im Wurfversuch gefoult. Diesmal landeten beide Freiwürfe im Netz. Beim Stand von 59:60, 1.8 Sekunden vor Schluss wurde Luzie Hegele (17 Punkte) gefoult, zeigt Nervenstärke an der Linie und besiegelt damit die Niederlage der Ritterdamen.
„Wir standen in der Defense gut, die Offense lief bei uns in der ersten Hälfte besser. Dann hat uns Krofdorf nach der Halbzeit aus unserem Rhythmus gebracht. Second-Chance-Points waren auch wieder problematisch. Aber wir sind froh, mit den lautstarken Fans hier einen sechsten Mann auf dem Feld gehabt zu haben.“, freute sich Headcoach Dejan Kostic über die Fan-Unterstützung.
Punkte Grünberg: Cassidy Mihalko (26), Luzie Marie Hegele (17), Elisa Melvius (9), Lisa Bonacker (6), Isabell Meinhart (3), Katharina Philippi (1)
Punkte Krofdorf: Darien Huff (18), Tereza Kracikovà (13), Susanne Seel (9), Tykyrah Williams (8), Morgana Sohn (7), Dana Gohlke (2), Sarah Lückenotte (2)
Quelle: Gießener Anzeiger/Von Emanuel Zylla