Ohne Druck nach Niedersachsen

Damen-Basketball-Bundesliga:
Flippo Baskets Göttingen – BC Pharmaserv Marburg
(Samstag, 7. März, 19 Uhr, Felix Klein Gymnasium I).

Der Klassenerhalt ist mit viel Zittern geschafft. Jetzt schielt der BC Pharmaserv Marburg sogar noch auf die Playoffs. Der Platz unter den ersten acht war in den vergangenen vier Jahren ein Selbstläufer. In dieser Saison mit einer fast unendlichen Verletzungsmisere eben nicht.

Am vorletzten Spieltag tritt das Pharmaserv-Team ausgerechnet bei der Mannschaft an, die es für die Teilnahme an der Meisterschaftsrunde noch einzuholen gilt: die Flippo Baskets der BG 74 Göttingen. Die liegen mit zwei gewonnenen Spielen mehr (Bilanz 8:12) auf dem begehrten achten Platz, der zu einem Viertelfinal-Duell mit den als Tabellenführer feststehenden Rutronik Stars Keltern berechtigt.

Um sich bis zum letzten Spieltag die Chance auf den Ausflug in den schönen Enzkreis zu erhalten, muss das Pharmaserv-Team in Göttingen gewinnen. Die Flippo Baskets haben mit durchschnittlich 66,6 zugelassenen Punkten die drittbeste Defensive der Liga. Nur Spitzenreiter Keltern (63,4) und Titelverteidiger Herne (64,5) sind besser.

Dass es für die Niedersächsinnen bislang „nur“ für den achten Rang reicht, liegt an der schwächsten Offensive der Liga: gerade mal 64,4 Zähler macht Göttingen pro Spiel. Zum Vergleich: Die Spiele der Marburgerinnen gehen (in 40 Minuten) durchschnittlich 71,6 zu 75,2 aus.

Das Hinspiel im Oktober gewannen die Marburgerinnen mit 83:57. In voller Besetzung. Damals schenkten Göttingens Topscorerin Cayla McMorris und Megan Mullings dem BC jeweils 17 Punkte ein und holten zusammen 16 Rebounds. Zwei Kandidatinnen, auf die das Pharmaserv-Team am Samstag achten muss.

 

Fünf Fragen an BC-Trainer Patrick Unger:

Nach dem geschafften Klassenerhalt vorigen Samstag: Arbeitet es sich in dieser Woche leichter?
Patrick: Definitiv. Wir hatten ein paar Tage frei. Das war gut. Ich merke an mir, dass ich jetzt lockerer ins Training gehe. Ich will natürlich weiterhin, dass sich die Mädels anstrengen. Und das tun sie auch. Ohne Druck lässt sich leichter Basketball spielen.

Und jetzt könnt ihr sogar noch Achter werden…
Patrick: Klar schielen wir jetzt auf die Playoffs. Es hängt da ja auch viel dran für den Verein, zum Beispiel wirtschaftlich. Und die Hauptrunde mit drei Siegen abzuschließen, wäre auch schön. Unsere volle Konzentration gilt Göttingen.

In dieser, wie du es genannt hast, „Seuchensaison“ noch die Playoffs zu erreichen, wäre…?
Patrick: Schon krass und auch ein bisschen überraschend. In unser Situation ist das nicht unbedingt zu erwarten. Wir haben zuletzt ja in keinem Spiel dominiert, sondern – wenn – nur knapp gewonnen. Und das Hinspiel fand unter anderen Voraussetzungen statt.

Hat Göttingen jetzt den Druck?
Patrick: Wir haben es in dieser Konstellation zumindest nicht in der eigenen Hand, sondern sind – wenn wir beide Spiele gewinnen – am letzten Spieltag drauf angewiesen, dass Göttingen in Osnabrück verliert. Ich glaube, Göttingen hat schon fest damit gerechnet, dass sie in die Playoffs kommen.

Erstmal müsst ihr selbst Göttingen schlagen. Wie wollt ihr das anstellen?
Patrick: Sie scoren normalerweise sehr wenige Punkte. Aber sie können auch mehr als 64 Punkte machen. Wenn wir nicht 100-prozentig verteidigen und schnell spielen, wird es schwer. Wenn wir das ganze Spiel so verteidigen wie gegen Saarlouis in der zweiten Halbzeit, können wir gewinnen. Wenn wir es aber so machen, wie in der ersten Halbzeit, dann nicht.

  • Unter der Woche gab die Spielleitung der Central Europe Women League den Spielplan für das Final Four in Mechelen bekannt: Samstag, 28. März: Halbfinals: 15 Uhr: Piestany (SVK) – Marburg / 20 Uhr: Mechelen (BEL) – Brno (CZE). Sonntag, 29. März: 14 Uhr: Spiel um Platz 3 / 18 Uhr: Finale.

Alle Infos zum Pharmaserv-Team aktuell sowie exklusive Inhalte gibt’s direkt aufs Smartphone über die kostenlose offizielle Blue-Dolphins-App, bei Google Play und im App Store.

(von Marcus Richter)