Ohne Sami und trotz Sabine zum Auswärtssieg

GiroLive Panthers Osnabrück – XCYDE Angels 78:79   (22:21, 27:14, 16:23, 13:22)

So spannend ist wohl nur Basketball. Nach zwischenzeitlichem 17-Punkte-Rückstand gewinnen die XCYDE-Angels auch ohne ihre kanadische Ausnahmespielerin Sami Hill in Osnabrück mit 79:78 buchstäblich in letzter Sekunde.

Sturm Sabine wirkte zunächst wie ein Rückenwind für die frühzeitig angereisten Gäste. Mit einem schneidigen 9:0-Start legten die Angels los als gäbe es kein Morgen. Doch diesmal sollte nicht alles so leicht von der Hand gehen wie im Hinspiel, als die Nordlichter in Nördlingen überhaupt kein Land sahen. Nach einem Zwischenspurt übernahm Osnabrück mit 15:14 die Führung. Von da ab ging es munter hin und her und die Führung wechselte beinahe bei jeder Possession. Die Panthers hatten nun endgültig ihren Respekt vor dem Tabellendritten aus Bayern abgelegt und fingen an, selbstbewusst von außen zu werfen und zu treffen. Obwohl sich Magaly Meynadier und Danielle McCray immer wieder zum Korb hin durchsetzen konnten, machte sich das Fehlen von Sami Hill an vielen Stellen bemerkbar, ganz besonders in der Verteidigung und beim Rebound. Von 12 Dreierversuchen, die auf den Nördlinger Korb geworfen wurden, fanden sieben ihr Ziel. Dies war die Basis für die 49:35-Führung der Niedersachsen zur Halbzeit.

Im dritten Viertel bekam Tony Imrehs Team endlich Zugriff zu dem Match. Obwohl die bestens aufgelegte Danielle McCray mit ihrem vierten Foul lang auf der Bank saß, schafften es Vorpahl und Co dennoch den Rückstand auf überschaubare acht Punkte herunterzuschrauben. Je länger das Match dauerte, desto besser fanden die XCYDE-Mädels ins Spiel. Julia Förners Dreier und ein Dreipunkte-Spiel durch die überragende Danny McCray lieferten dann tatsächlich die kaum für möglich gehaltene 69:70-Führung für die Gäste aus dem Ries. Coach Imreh wechselte nun im Handball-Modus, damit McCray Offense spielen konnte und Obanor ihren Part in der Defense übernahm. Beim Stand von 78:78 mit 60 Sekunden auf der Uhr stand das Match auf des Messers Schneide. In einer turbulenten Schlussminute gelang beiden Teams insgesamt nur noch 1 Punkt und der wurde von Julia Förner per Freiwurf markiert zum viel umjubelten Auswärtssieg der Angels. Die 18-jährige Europameisterin krönte damit ihre bisher beste Offensivleistung im Nördlinger Trikot. Neben ihr glänzten vor allem Kapitänin Meynadier und die bereits erwähnte US-Flügelspielerin McCray.

Eigentlich gewinnt man Spiele nicht, wenn man die Rebounds so deutlich verliert (36:26) und auch noch acht Freiwürfe liegen lässt, noch dazu auf fremdem Platz, aber manchmal eben doch. Wenn der Einsatz stimmt und der Glaube an sich selbst, dann ist auch so ein Sieg möglich und den nehmen die XCYDE-Girls natürlich gern mit. Damit schrauben die Angels ihre Saisonbilanz auf 12 Siege und betonieren ihren dritten Tabellenplatz. Rein rechnersich ist damit fünf Spieltage vor Saisonende auch die Play-Off-Teilnahme bereits gesichert.

In Osnabrück spielten:  Leslie Vorpahl (10, 7 Assists), Magaly Meynadier (16, 2 Dreier), Amenze Obanor, Julia Förner (13, 3), Laura Geiselsöder (5), Heta Äijänen und Luisa Geiselsöder (10), Danielle McCray (25).

Rebounds: 36:26

Freiwürfe: 16 von 19 (84%) vs. 10 von 18 (56%)