Playoffs: Mit -20 ins letzte Spiel

Damen-Basketball-Bundesliga: Hinspiel um die Bronzemedaille:
TSV 1880 Wasserburg – BC Pharmaserv Marburg 88:68.

(Rückspiel Samstag, 19 Uhr, Georg-Gaßmann-Halle, Marburg).

Mit einem großen Rückstand startet der BC Pharmaserv Marburg diesen Samstag ins letzte Saisonspiel. Beim noch amtierenden Vizemeister setzte es für Hessens einzigen Erstligisten im Damen-Basketball eine 68:88-Niederlage. In dieser Höhe unnötig. Wollen die Marburgerinnen die Saison mit der Bronzemedaille bei der Deutschen Meisterschaft beenden, müssen sie das Rückspiel mit mehr als 20 Punkten gewinnen.

In der ersten Halbzeit hielt das Pharmaserv-Team gut mit. Zwar lagen die Gastgeberinnen meist in Führung (26:17, 12. Minute), doch kämpfte sich Marburg jeweils heran (35:33-Führung, 19.). Auffällig war die Reboundstärke des TSV. Symptomatisch: Nach einem vergebenen Freiwurf sicherten sich die Oberbayerinnen den Offensivrebound und legten einen Dreier nach.

Zur Halbzeit noch mit drei 35:38 hinten, holte sich der BC mit vier schnellen Punkten die Führung zurück. Allerdings zum letzten Mal. Mit 53:63 ging's ins Schlussviertel. In diesem netzte Wasserburg fünf seiner elf Dreier ein und führte knapp zwei Minuten vor Schluss mit 85:64.

Nun gilt im Marburger Team sowie bei den Helfern volle Konzentration auf das letzte Saisonspiel. Nach dem Rückspiel in eigener Halle werden nicht nur die Bronzemedaillen vergeben. Das Pharmaserv-Team verabschiedet eine Spielerin sowie zwei Mitglieder des Betreuerstabes.

Patrick Unger (Trainer Marburg):
„In der ersten Halbzeit war bei uns keine Intensität da und kein defensiver Druck. Auch bei den Rebounds waren wir nicht da. Wir waren nicht von Beginn an wach. In der zweiten Halbzeit hat Wasserburg einfach alles getroffen, egal, was wir gemacht haben, und wir hatten ein bisschen Wurfpech. Es ist schön, jetzt das letztes Saisonspiel vor den eigenen Zuschauern in eigener Halle zu haben. Wir wollen uns gut in die Sommerpause verabschieden. Das wird ein komplett neues Spiel: Wir haben unseren Heimrhythmus, Wasserburg die lange Anreise. Wir stehen zwar mit dem Rücken zur Wand, glauben aber daran, dass wir es noch umbiegen können.“

Paige Bradley (Spielerin Marburg):
„Wasserburg hat außergewöhnlich gut getroffen, das muss man anerkennen. Und bei uns sind einige leichte Würfe nicht gefallen. Aber wir müssen trotzdem besser verteidigen. Wir haben auch nicht gut gereboundet, da haben wir unseren Job nicht gemacht. Am Samstag müssen wir besser als Team zusammenspielen. Wir wissen, dass wir es noch schaffen können, wenn wir die vollen 40 Minuten unseren Basketball spielen. Wir sind alle motiviert, weil wir für die schlechte zweite Halbzeit Wiedergutmachung wollen.“

Svenja Brunckhorst (Kapitänin Wasserburg):
„Gegen Marburg, eine so starke Mannschaft, die bis zum Schluss kämpft, sind 20 Punkte Differenz schon eine Hausnummer und ein gutes Polster. In der ersten Halbzeit haben wir Marburg beim Eins-gegen-eins-Penetration nicht konsequent genug verteidigt. Aber wir haben besser gereboundet. In der zweiten Hälfte haben wir schon sehr, sehr gut getroffen. Marburg hat sicher Marie Bertholdt sehr gefehlt, sie kann der Mannschaft mit so vielen Dingen helfen. Sie hat in dieser Saison einen so großen Sprung gemacht.“

Statistik
Viertel: 22:15, 16:20, 25:18, 25:15.
Wasserburg: Brunckhorst 9 Punkte (7 Rebounds, 8 Assists), Fiebich 12/3 (15 Reb., 3 Ass.), Hartmann 12/2 (3 Ass.), Hebecker 13/3, Jakovina 4, Mfoula (n.e.), Perner 10/2, Pöcksteiner 2, Schlott 11, Scholzgart, Tunstull 7, Williams 8/1 (6 Reb., 4 Ass.).
Marburg: Baker 7/1 (6 Reb., 5 Ass.), Bradley 11/1, Kiss-Rusk 16 (8 Reb.), Klug 2, Reeh (n.e.), Schaake 6, Sola, Wagner 9/1, Wilke 4, Winterhoff, Yohn 13/2.
SR: S.Frischmuth, N.Rotter; TK: A.Schencking; Z: 350.

Fun Facts: Katie Yohn stellt mit 55 Karriere-Dreiern in den Playoffs einen neuen Team-Rekord auf (überholt Tini Ishaque, 54). / Das erste Viertel endete mit dem selben Ergebnis wie das erste Viertel im Auswärtsspiel davor (22:15 für Keltern im Halbfinale).

Fail Facts: 200. Auswärtsniederlage in der Bundesliga (seit dem Wiederaufstieg 1992, 152 Siege). / 10. Niederlage in Wasserburg in Serie (letzter Sieg: 28.04.2012). / -20 ist die höchste Niederlage auf nationaler Ebene seit 19.11.2017 (52:76, -24 in Wasserburg). / Erste Niederlage an einem 25. April (Bilanz 2:1).

Duell um Platz 3:
Hinspiel: Donnerstag, 25. April, 19 Uhr: TSV Wasserburg – BC Pharmaserv Marburg 88:68
Rückspiel: Samstag, 27. April, 19 Uhr: Marburg – Wasserburg (Georg-Gaßmann-Halle)
 
Finale (best of five):
Pokalsieger Herner TC gegen Titelverteidiger Rutronik Stars Keltern (Playoff-Stand 0:1)
(weitere Spiele: 26. und 28.4. in Herne, falls nötig: 1.5. in Keltern, 4.5. in Herne)

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(von Marcus Richter)