Rutronik Stars Keltern gehen für ersten EuroCup-Sieg an ihre Grenzen

Herne/Keltern. Da ist er also, der erste Erfolg der Rutronik Stars Keltern in dieser EuroCup-Runde. Eigentlich waren die Vorzeichen vor dem Spiel beim Herner TC alles andere als gut. Doch die Sterne schafften es, zwei Ausfälle zu kompensieren, und nahmen am Mittwochabend einen 72:54-Sieg mit nach Hause. Die Chancen auf die Play-offs sind trotz des Erfolgs gering.

Im letzten Training vor der Partie musste Kelterns Trainer Christian Hergenröther noch einiges Umstellen. Denn Andjelina Radic (Kreuzbandriss) und Harriet Nawezhi (Entzündung in der Achillesferse) standen nicht zur Verfügung. Somit änderte Hergenröther sowohl in der Defensive als auch im Angriff seine Strategie. Es dauerte daher eine Weile, ehe Keltern zu seinem Rhythmus fand.

Die ersten fünf Punkte der Partie machte Herne, das zunächst mit 5:0 in Führung ging, ehe Shequila Joseph die ersten drei Zähler für die Sterne warf. „Wir wussten, dass wir die Schüsse besser raushauen müssen und von der Dreierlinie viele Schüsse treffen müssen“, so Hergenröther. Das gelang mit zunehmender Spieldauer immer besser. Das erste Viertel war noch ausgeglichen (15:15), dann übernahmen die Gäste das Zepter. Im zweiten Durchgang kam Herne nur zu neun Punkten, während die Sterne 17 Zähler verbuchten. Auch des dritte Viertel ging mit 21:10 an Keltern.

Doch die ersten drei Durchgänge hatten die Sterne auch viel Kraft gekostet. „Viele waren körperlich absolut an der Grenze“, wusste auch Hergenröther, der sein Rotationsprinzip angesichts der Ausfälle nicht mehr ganz so konsequent verfolgen konnte. „Auf einmal hat Herne dann auch noch die Dreier getroffen“, so Hergenröther. Und so holte der HTC auf. In Gefahr geriet der Sieg der Sternen aber nicht mehr. „Die Mädels haben den Gameplan gut umgesetzt“, war Hergenröther nach dem 72:54-Erfolg zufrieden.

Die Chancen auf den Einzug in die Play-offs sind aber auch nach dem ersten Sieg im EuroCup minimal. Die Sterne sind nämlich weiter Tabellenletzter in der Gruppe I, da die Körbedifferenz der Bundesliga-Frauen aus Keltern mit -42 schlechter ist als die des HTC (-24), der Dritter ist. „Für uns geht es jetzt darum, uns auf Heimsiege zu fokussieren“, so Hergenröther. Zwei Partie stehen in der Vorrunde noch an, beide bestreitet Keltern zu Hause.

Zunächst geht es aber am Samstag in der Bundesliga weiter. Dann ist um 19 Uhr der USC Heidelberg in der Speiterlinghalle in Dietlingen zu Gast. Die Heidelbergerinnen haben bisher zwei von sieben Spielen gewonnen und reisen als Tabellenneunter an.

Keltern: Deura 12, Jakobsone 25, Joseph 12, Mayombo 5, Thomas 11, Anderson, Brown, Cvitkovic 7

Autor: Anna Wittermshaus (Pforzheimer Zeitung: 07.11.2019)