Sieger im Löwen-Duell waren die Zuschauer

Am frühen Samstagabend wurde in Braunschweig der aktuelle Primus der 2. DBBL Nord gesucht. Beide Teams wussten um den Stellenwert, beide haben sich sehr fokussiert und gezielt auf das Spiel vorbereitet und alle Beteiligten konnten die Früchte dieser Arbeit in der alten Waage sehen.
Ein Spiel auf Erstliga-Niveau war die beidseitige Meinung. Mit Respekt und Rivalität aber stets fair und mit Leidenschaft. Trotzdem blieben einige Fragen ungeklärt, aber dazu später mehr…

Die Löwen aus dem Bergischen erwischten den besseren Start. Im 1. und 2. Viertel konnten sie die
Führung 2-3x auf bis zu 10 Punkten ausbauen. In dieser Phase waren es vor allem Porsche Poole und Lade Adepoju konstant scorten, während Kristina Puthoff-King (häufig gedoppelt oder getripled) ihren Rhythmus suchte. Braunschweig konnten vor allem über die großen Positionen scoren. Während sich alle bei einer Führung von 33:23 für die Bergischen Löwen auf eine deutliche Halbzeitführung einstellten, wurde 1 Min. vor Spielbeginn die Linie sehr plötzlich rigoroser und Braunschweig wurden nochmal 10 Freiwürfe zugesprochen. Dementsprechend war der Halbzeitstand dann mit 30:35 deutlich knapper als es gefühlt in der Halle war.

Und Braunschweig nahm das Geschenk des knappen Ergebnisses gerne an und konnte mit einem starken 3. Viertel das Spiel komplett zu Ihren Gunsten drehen und ging seinerseits mit 50:47 in Führung. Dabei überzeugten wiederum Snyder und Ottewill-Soulsby mit konsequenten Attacken zum Brett. Dabei sammelten beide zusammen noch 31 Rebounds ein. Bei den Löwen kam Kristina Putthof-King langsam in Fahrt und spielte sich für die Crunchtime warm.

Denn dort steuerte sie 8 der letzten 14 Pkt. der Löwen bei und sorgte mit der nervenstarken Vikki Jäger zwischenzeitlich wieder für eine 7-Punkte-Führung (59:52), auch weil die Löwen in der Defense eine Umstellung vornahmen. Die Führung hielt aber nicht lange, weil Braunschweig wieder 2×2 Freiwürfe werden durfte und sich ebenso zurückkämpfte. 59:58 für die MSP-Löwen
mit 8 Sek. und 3 Fouls (nur 2 Fouls gegen Braunschweig bis dato im letzten Viertel) zu geben. Dies wurde in 4 Sek. geändert und nach einem unglücklichen Doppel-Turnover (erst MSP dann LionPride) durfte Kristina Puthoff-King endlich an die Linie und erzielten die letzten 2 Punkte des Spiels zum Endergebnis von 61-58. Danach konnte Braunschweig keine kontrollierten 3er mehr anbringen.

So ging das Spitzenspiel an die MSP-Löwen, jedoch durchaus zu niedrig, wenn man das gesamte Spiel berachtet. Dadurch gewann Braunschweig den direkten Vergleich und bei einem Spiel Rückstand, haben die Braunschweiger Löwen immer noch die Möglichkeit die Tabellenführung zurück zu erobern. Bei jeweils 2 Siegen Vorsprung vor der direkten Konkurrenz dürften aber die beiden vorderen Startplätze für die Playoffs so gut wie vergeben sein.

Kommen wir nun also zu den offenen Fragen:
Wie schafft man es 10 Freiwürfe in 1 Min. zu geben?
Wie konnte Braunschweigs Topscorerin Leavitt nur 7 Punkte erzielen?
Wieso werden die besten Spielerinnen der MSP-Löwen nicht durch Calls geschützt, als eher mit Calls bestraft?
Wie konnte Braunschweig das Rebound-Duell gewinnen?
Warum können die Braunschweiger Scouter keine Rebounds und Assists counten?
Welche Spielerinnen werden die MSP Löwen jetzt noch aus dem Hut zaubern?

Es gibt Antworten auf einige Fragen, aber nicht auf alle. Wer welche weiß, darf Sie gerne überall posten. Meistens weiß ja sowieso die Basketball-Community alles besser, ohne irgendwann in der Halle gewesen zu sein. Ansonsten geht der Ligabetrieb dann weiter auf die Playoffs zu. Jedenfalls freuen sich die MSP-Löwen schon sehr darauf die Braunschweiger in den Playoffs wieder zu sehen. Das Spiel hat Spaß gemacht. Gerne wieder. Vielen Dank für die tolle Atmosphäre und Gastfreundschaft.

MSP Bergischen Löwen: Puthoff-King 22 Pkt./9 Reb., Poole 13 Pkt., Jäger/Adepoju 8 Pkt., Fardel/Meyer 4 Pkt., Okapara 2 Pkt., Tyutyundzhieva, Voigt, Elsner

Am kommenden Samstag spielen die Löwen ihr letztes Liga-Runden-Heimspiel in der ASV-Halle in Köln um 15 Uhr gegen die Bender Baskets Grünberg. Wer den aktuellen Spitzenreiter der Liga live sehen will, ist herzlich eingeladen, uns anzufeuern.