SNP BasCats verlieren 65:79 in Marburg

Irgendwie war der Wurm drin am gestrigen Freitag, der für die SNP BasCats USC Heidelberg das Auswärtsspiel beim BC pharmaserv Marburg vorsah. Der starke Verkehr mit Staus am Nachmittag war die Ursache, dass der Mannschaftsbus Marburg erst nach dreieinviertel Stunden um 19.45 Uhr erreichte. Der Spielbeginn wurde auf 20.15 Uhr verschoben. Die Partie musste in Marburg stattfinden, weil die SNP BasCats freitags keine Halle haben und der ursprüngliche Termin am 3. Oktober nicht ging, weil zwei Marburgerinnen bei der 3×3-Streetball-WM dabei sind.

Ob es an der späten Ankunft lag, dass die SNP BasCats wie schon gegen Göttingen bei Spielbeginn nicht voll da waren? Schwer zu sagen. In jedem Fall zog Marburg schnell davon, woran vor allem Alexandria Kiss-Rusk, Marie Bertholdt und Candice White beteiligt waren. 26:16 stand es nach dem ersten Viertel.

Das zweite Viertel verlief ausgeglichener. Die SNP BasCats holten deutlich mehr Defensivrebounds, Pele Gianotti verwandelte einen Distanzwurf und hatte zur Halbzeit zehn Punkte auf dem Konto. Offensiv gelang aber insgesamt zu wenig, auch die Freiwurfquote war nicht gut. Pech war, dass sich Rachel Arthur am Knie verletzte und nicht mehr mitwirken konnte.

Nach der Halbzeit schienen die Gäste dann richtig drin im Spiel. Olivia Nash und Pele Gianotti verkürzten auf neun Punkte und es gab weitere Möglichkeiten. Doch Marburg konterte, weil die SNP BasCats hinten teilweise zu offen spielten. 13 Punkte Rückstand vor dem Schlussviertel waren eine hohe Hürde.

Den SNP BasCats gelang es nicht mehr, näher an Marburg heranzukommen. Die Ballverluste (insgesamt 22) häuften sich, die vielen Chancen von der Freiwurflinie (Heidelberg bekam 35 Freiwürfe, Marburg nur 16) wurden nur ungenügend genutzt. Die Wurfquote aus dem Feld war noch geringer als gegen Göttingen. Erfreulich: Die gerade 18 Jahre alt gewordene Marie Kleinert kam noch zu ihren ersten Bundesligaminuten. Bei Marburg überragte die Kanadierin Alexandria Kiss-Rusk mit 22 Punkten, acht Rebounds und sechs Blocks. Auch Marie Bertholdt machte ein sehr starkes Spiel.

Am nächsten Sonntag geht es für die SNP BasCats in der Bundesliga zum deutschen Meister Herner TC. Eine weitere ganz schwere Aufgabe für den Aufsteiger.

Stenogramm: 26:16 (10.), 40:30 (Halbzeit), 60:47 (30.), 79:65 (Endstand).

Punkte Marburg: Kiss-Rusk 22, Berthold 13/1, Wilke 12/1, Schaake 7/1, Baker 7, Sola 5, Wagner 2, Simon, Reeh, Klug.

Punkte SNP BasCats: Gianotti 18/1, Nash 12/1, Palenickova 10, Harris 8, Daub 6/1, Meusel 5, Zipser 4, Arthur 2, Chatzitheodorou, Kleinert.

Rebounds: 38:36 (Marburg/SNP BasCats): Bertholdt 11, Kiss-Rusk 8, Team 8 – Harris 7, Team 7, Zipser 5.

Wurfquote aus dem Feld: 41:38%

Dreierquote: 44:43% (7/16:3/7)

Freiwurfquote: 88:63%

Stimmen zum Spiel:

Trainer Dennis Czygan: „Marburg ist eigentlich auf unserem Niveau, wir waren nicht weit von ihnen weg, wenn man die ersten sechs Minuten weglässt. Die Startphase hing uns hinterher. Wir müssen aber auf jeden Fall konsequenter werden, und das über 40 Minuten. Teilweise waren wir auch von Marburgs Physis zu beeindruckt, da müssen wir noch selbstbewusster werden. Ich hebe normalerweise ungern jemanden hervor, aber Michala war heute sehr stark.“

Michala Palenickova: „Wir hatten einen sehr schlechten Start in das Spiel. Unsere Würfe sind leider nicht gefallen, doch konnten wir durch unsere aggressive Verteidigung dran bleiben. Wir haben leider noch nicht unsere Leistung abrufen können und hoffen, dass wir es im nächsten Spiel beweisen können.

Victoria Harris: „Wir haben Marburg im ersten Viertel das Spiel dominieren lassen anstatt unser eigenes Spiel zu spielen. Ich hatte das Gefühl, dass wir in der Offensive zu hastig waren und eine schlechte Raumaufteilung hatten. Verteidigung endet damit, auszuboxen und den Rebound zu holen, und das ist etwas, womit wir zu kämpfen haben. Im nächsten Spiel müssen in der Verteidigung besser kommunizieren, mehr ausboxen und die Geschwindigkeit von Spielbeginn an bestimmen.“

Michael Rappe