Tigers bärenstark

Nicht aufzuhalten: Im Duell mit Laura Schinkel setzt sich Dara Taylor, überragende Akteurin beim Heimsieg der Tigers, energisch durch. Der Basketball-Zweitligist aus Neuss gewinnt auch das zweite Spiel unter der Regie von Angela Krings – 82:76 gegen Topteam SV Halle.

Auf der Zielgeraden der Saison finden die Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss zu alter Leichtigkeit zurück. Nach der mit einem 82:76-Heimsieg (Halbzeit 30:42) über den als Tabellenzweiten angereisten SV Halle belohnten Klasseleistung tönte Interimstrainerin Angela Krings augenzwinkernd: „So wird das gemacht!“ Um dann grinsend hinzuzufügen: „Wir haben die Nerven aller wieder arg strapaziert. Das tut mir leid.“ Nach dem Parforceritt am letzten Wochenende in Krofdorf (79:70-Sieg in der Verlängerung nach einem 25-Punkte-Rückstand zur Halbzeit) war dies der zweite Erfolg unter der Regie der Abteilungsleiterin.

Dass der Abend dieses für die Tigers so überaus erfreuliche Ende finden würde, darauf hatte freilich in der ersten Hälfte wenig hingedeutet. Die ohne US-Profi Jalea Bennett (Bänderriss) angetretenen Lions aus Halle starteten mit einer 16:2-Serie in die Partie, erst nach 5:43 Minuten gelang Britta Worms der erste Feldkorb für Neuss zum 4:16. Getragen von einem sicheren Händchen aus der Distanz (8/15 Dreier in Hälfte eins) schienen die keineswegs überzeugenden Gäste einem glanzlosen Pflichtsieg entgegenzustreben, versäumten es jedoch gleich mehrfach, im zweiten Viertel deutliche Führungen (27:15/11., 38:23/17., 40:25/19.) entscheidend auszubauen.

Das sollte sich bitter rächen. Denn nach Wiederbeginn trumpften die Tigers auf wie zu besten Play-off-Zeiten. Damit bestätigten sie ihre Trainerin, die vor dem Match klargestellt hatte, „dass wir auch ohne Franzi Worthmann Spiele gewinnen können.“ Angeführt von einer fantastischen Dara Taylor, die 19 ihrer 26 Punkte nach dem Seitenwechsel erzielte und dabei mit elf Assist und acht Rebounds fast ein Triple-Double (zweistellige Werte in drei statistisch erfassten Kategorien) aufgelegt hätte, gewannen die Neusserinnen das dritte Viertel mit 29:17. Dreier von Natalie Bastian zum 41:48 (25.) und 46:50 (26.) ebneten den Weg, nach Inga Krings’ Wurf von jenseits der Drei-Punkte-Linie zum 53:54 (28.) sorgte Lotti Ellenrieder (zehn Rebounds) mit dem Korb zum 55:54 (29.) für die erste Führung der Tigers – und für prächtige Stimmung auf der Tribüne. Mit 59:59 ging es in die letzten zehn Minuten.

Die gehörten den auch ohne Ronja Spießbach angetretenen Gastgeberinnen, die auf allen Positionen Facharbeit ablieferten (klasse Britta Worms mit 16 Punkten und 14 Rebounds) und den von Leonie Prudent per Dreier zum 63:61 (32.) herausgeworfenen knappen Vorsprung bis zum Schluss hielten. Das traf die von der erbitterten Gegenwehr offensichtlich überraschten Lions bis ins Mark. Mit nur noch 34 Sekunden auf der Spieluhr markierte Natalie Bastian (18 Punkte, 3/6 Dreier) das 80:76, danach war der Erstliga-Absteiger, der Kampouraki und Hebecker jeweils mit dem fünften Foul verlor, so entnert, dass er den Ball trotz vorangegangener Auszeiten gleich zweimal herschenkte. Den Rest besorgte Dara Taylor von der Freiwurflinie (12/15 insgesamt).

Und Jana Heinrich frohlockte: „Der Spaß ist wieder da.“

Quelle NGZ Online