Tigers gegen Panthers

Zwar gewann Jana Heinrich mit den Tigers am vergangenen Sonntag in Opladen, kam dabei aber nach einem Zweikampf mit Laura Zdravevska (l.) um den Ball unglücklich auf dem Boden auf und zog sich eine Verletzung im Bereich des Kopfes zu. Foto: Miserius, Uwe (umi)

Ins Heimspiel am Samstag gegen das Kellerkind Panthers Academy Osnabrück bringen die Zweitliga-Basketballerinnen die Motivation aus dem Sieg gegen Opladen vom letzten Sonntag mit. Anpfiff ist am Samstag um 17.30 Uhr in der Elmar-Frings-Sporthalle an der Bergheimer Straße.

Denn auch das Farmteam der seit dieser Saison wieder im Oberhaus spielenden GiroLive-Panthers Osnabrück kommt als krasser Außenseiter an den Rhein. Trainer John F. Bruhnke kann darum das von ihm wenig geliebte Wort „Pflichtsieg“ durch die Köpfe seiner Spielerinnen schwirren hören. Und das gefällt ihm gar nicht. Natürlich weiß auch er, dass sich seine erfahrene Truppe gegen die ihr zugedachte Favoritenrolle kaum wehren kann, schließlich kommt Osnabrück als Tabellenvorletzter nach Neuss und die Tigers haben das Hinspiel relativ problemlos mit 74:59 gewonnen.

Ganz ähnlich könnte es für die Tigers auch gegen Osnabrück laufen. Die Panthers haben zwar erst vier Siege auf ihrem Konto, dafür aber jede Menge Talent: Julia Dzeko füllt mit erst 22 Jahren schon eine Führungsposition aus, ist mit 9,5 Punkten pro Einsatz sogar die erfolgreichste Korbjägerin im Team. Gleiches gilt für Emma Eichmeyer (19), für die im Schnitt 8,3 Punkte zu Buche stehen. Halt geben der jungen Mannschaft von Trainerin Constanze Wegner die bereits 48-jährige Katrin Sokoll-Potratz und Spielmacherin Cierra Coffin. Das US-Girl ist zwar keine Punktemaschine (7,7 Zähler im Schnitt), weiß aber durchaus, wo der gegnerische Korb hängt. Im Hinspiel gegen die Tigers, die damals erst im mit 21:9 gewonnenen dritten Viertel entscheidend davonzogen, markierte sie zwölf, beim 55:68 vor Wochenfrist gegen Alba Berlin sogar 15 Punkte (3 Dreier). Allerdings zog sich die 25-Jährige dabei oberhalb der Augen mehrere Cuts zu, die mit sieben Stichen genäht werden mussten. Mit Blessuren am Kopf schlagen sich in diesen Tagen allerdings auch die Neusserinnen herum: Ronja Spießbach lief in Opladen zwar auf, für mehr als zwei Minuten reichte es aber nicht. Bruhnke: „Danach klagte sie wieder über Kopfschmerzen.“

Im Rheinischen Derby war Jana Heinrich nach einem Zweikampf mit Opladens Laura Zdravevska unglücklich auf den Boden geknallt. Seither „kann sie ihren Kopf nicht so gut bewegen und wird physiotherapeutisch betreut“, sagt ihr Coach. An Training war bis Mittwoch indes nicht zu denken. Da wegen des „Endspiels“ um den letzten Play-off-Platz in der U18-Bundesliga gegen Herne in Lea und Jana Schnelle, Lana Spießbach und Leonie Oost alle WNBL-Spielerinnen ausfallen und Leonie Prudent aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung steht, träfe die Tigers jeder weitere personelle Verlust hart.

Zumal die Panthers nicht von Pappe sind. „Das ist eine sehr gut ausgebildete und schnelle Mannschaft“, weiß Bruhnke. Und weiter: „Osnabrück verteidigt aggressiv – sehr gerne auch über das ganze Spielfeld.“ Trotz der Personalsorgen ist für ihn der Fall indes ziemlich klar: „Zur Not müssen wir in der Lage sein, dieses Spiel auch ohne Jana Heinrich und Ronja Spießbach für uns zu entscheiden.“

Quelle NGZ Online