Tigers treffen auf das Topteam der Liga

Berlin war für die Tigers tatsächlich eine Reise wert: Der Sieg an der Spree gab Jana Heinrich und den Basketballerinnen der TG Neuss das nötige Selbstvertrauen für das Duell mit dem Tabellenführer Eintracht Braunschweig. Foto: Andreas Woitschützke

Das aus der Fusion von Wolfpack Wolfenbüttel und Eintracht Braunschweig entstandene LionPride ist am Samstag in Neuss zu Gast. Nach dem Sieg bei Alba Berlin freuen sich die Zweitliga-Basketballerinnen der TG auf den Spitzenreiter.

Nach nur einem Jahr Pause steht für die Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss am Samstag (Anpfiff 17.30 Uhr) in heimischer Elmar-Frings-Sporthalle an der Bergheimer Straße schon wieder ein Duell mit Eintracht Braunschweig an. Vor der Fusion mit dem in Deutschland wegen seiner Fußballsparte wesentlich prominenteren Nachbarn aus der Löwenstadt hatten die Tigers und das Wolfpack Wolfenbüttel so manchen Strauß ausgefochten. Die vor allem in den Play-offs gelebte Rivalität endete erst 2018, als sich Wolfenbüttel und Braunschweig nach dem Aufstieg der Wölfe unter dem Namen „LionPride“ im Oberhaus versuchten.

Und das durchaus mit Erfolg: Trainer Peter Kortmann führte die Mannschaft auf Anhieb bis ins DM-Viertelfinale. Weil dabei jedoch der Ursprungsgedanke, die Entwicklung regionaler Talente für die Bundesliga und die Nationalmannschaften optimal zu unterstützen, ziemlich auf der Strecke blieb, zog der Verein die Reißleine und das Team aus der 1. DBBL zurück. Anstatt sechs ausländische Profispielerinnen stehen dem neuen Coach Christian Steinwerth, zuvor Kortmanns Assistent und als Sportlicher Leiter der Girls Baskets Regio 38 sowie Nachwuchstrainer der U18-Bundesliga-Mannschaft Girls Baskets Braunschweig/Wolfenbüttel ohnehin bestens im Thema, in den beiden Amerikanerinnen Laina Snyder (im Schnitt mit 15,2 Punkten und 9,0 Rebounds) und Toshua Leavitt (16,0 Punkte) sowie der Britin Harriet Ottewill-Soulsby (7,4/5,4) und der Kanada-Schweizerin Shannon Hatch (7,8 Punkte) nur noch vier „EU-Imports“ zur Verfügung. „Sie bilden eine starke Basis und das Gerüst“, hat TG-Trainer John F. Bruhnke erkannt. Zusammen mit deutschen Talenten wie Melody Haertle, Maileen Baumgardt (beide 19 Jahre) und Nina Rosemeyer (18), die wie Merit Brennecke (19) auch schon in Liga eins Mitglied der Stammrotation war, ergibt das für ihn ein kompaktes Team: „Die haben Größe, die haben Kraft.“

Das gibt auch die Tabelle wieder, die die Eintracht mit 10:2-Punkten auf Rang eins führt. Allerdings liegt der letzte Pflichtspielauftritt schon fast drei Wochen zurück. Zu Beginn des Monats gelang über das Schlusslicht ChemCats Chemnitz nach spritziger erster (43:21) und eher zäher zweiter Hälfte ein letztlich ungefährdeter 60:53-Erfolg. Weil er die unfreiwillige Auszeit mit seinen Mädels schon hinter sich hat, könnte sich Bruhnke vorstellen, „dass die lange Pause des Gegners ein Vorteil für uns ist.“ Immerhin kommen die Tigers aus einem in jeder Beziehung positiven Wochenende in der Bundeshauptstadt: Bei Alba Berlin gelang ein 65:60-Sieg – und dabei, fand Routinier Jana Heinrich, „das beste Spiel in dieser Saison.“ Das deckt sich mit dem Eindruck ihres Coaches: „Wir nähern uns Step by Step dem an, was wir in den Play-offs leisten wollen. Natürlich sind wir am Samstag nicht der Favorit, kommen aber langsam an den Punkt, wo wir auch einer Mannschaft wie Braunschweig Paroli bieten können.“ Die beiden Tage an der Spree waren für ihn auch noch aus einem anderen Grund wertvoll: „Ich habe über das, worüber wir eh schon viel kommunizieren hinaus noch ein paar Zusatzinformationen bekommen.“

Zum Personal: Inga Krings ist nach überstandener Bronchitis wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, aber noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Auch Ronja und Lana Spießbach sind krank, werden wohl am Samstag ausfallen.

TG hilft: Die im Rahmen des Zweitliga-Spiels der Tigers gegen Opladen von Franziska Worthmann initiierte Spendenaktion zur Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose hat insgesamt 2500 Euro für die ALS-Grundlagenforschung erbracht.

Quelle NGZ Online