Und wieder den Sieg verschenkt

Zum zweiten Mal in Folge unnötig ein Spiel verschenkt: Mit 90:83 Punkten (Halbzeit) verlieren die Weiterstädter Bundesligadamen zu Gast bei den TSV Towers Speyer-Schifferstadt

„Was für ein Drecksspiel,“ so der knappe aber treffende Kommentar von Saskia Gießelbach nach der Begegnung. Damit dürfte wohl hauptsächlich die Defense gemeint gewesen sein, denn mit 83 Punkten kann man ein Spiel schon gewinnen, allerdings nur wenn man keine 90 Zähler des Gegners zulässt.

Größter Aktivposten Weiterstadts war die Kanadierin Kaylee Kilpatrick. Omnipräsent am Korb und auch in der Verteidigung war sie die einzige Spielerin, welche durchgängig gefährlich war und auch in der Verteidigung immer aufmerksam und einsatzbereit. Sie hielt die Gäste im Spiel und sorgte als Hauptakteurin dafür, das Weiterstadt fast durchgängig knapp führte bis zur 33. Spielminute.

Gefährlichste Gegnerin war die Amerikanerin Ashley Grey. Sie wurde schaffte es immer wieder mit intensivem und gutem, teilweise grenzwertigem Köpereinsatz zum Korb, oder sie bekam ein Foul. 17 Freiwürfe bekam sie zugestanden, konnte allerdings nur fünf verwandeln und wurde mit 33 Zählern trotzdem Topscorerin des Spiels.

Fouls spielten ohnehin eine wichtige Rolle in dieser Begegnung. Insgesamt 43 davon sahen die Schiedsrichter, 26 davon auf Weiterstädter Seite. Es waren sicher auch einige berechtigt, andere hingegen nur für die Unparteiischen erkennbar. Das führte auch dazu das die ohnehin nicht superaggressiv verteidigenden Weiterstädterinnen sich fast nichts mehr trauten in der Defense, mit entsprechenden Folgen. Unter anderem dem Ergebnis das 3 der 5 Startspielerinnen der Südhessen vorzeitig vom Feld mussten.

Als erste erwischet es in Minute 33 Kilpatrick, das war der Anfang vom Ende. Die verbliebenen Spielerinnen übernahmen dann zwar endlich auch mal Verantwortung, verteidigten aber immer noch sehr gehemmt. Speyer konnte in Führung gehen und erzielte vor allem durch Gray die notwendigen Punkte zum Sieg.

Auch wenn es den Spielverlauf nochmal schwieriger machte für die Gäste, das Thema Fouls war zwar ärgerlich, ist aber keineswegs die eigentliche Ursache für die Niederlage. Der Grund ist vielmehr und nicht zum ersten Mal eine schwache Defenseleistung. Wieder war es der Gegner der häufiger schneller am Ball war, Rebounds überhaupt erst versuchte und deswegen auch erfolgreicher holte  und der immer wieder ungestört zum Abschluss kam. Ein nachdenklicher  Jerry Otshumbe, Headcoach der Weiterstädterinne, resummiert: „Das hätte wir nicht verlieren dürfen. Aber mit dem mangelnden Einsatz in der Defense  und zu wenig Mut im Angriff ist es schwierig. Ich bin froh das wir nun ein spielfreies Wochenende vor uns haben und damit etwas mehr Zeit zum Nacharbeiten, denn das ist dringend notwendig.“

Für Weiterstadt spielten: Karen Beuck, Malin Beuck, Edanur Caglar, Saskia Gießelbach (10/2 Dreier), Olivia Horvath, Ariane Kadesch, Kaylee Kilpatrick (30/3), Melissa Kolb (11), Christina Krick (20/2), Tanja Lehnert (6), Carolin Schmidt (6).